Hamburg . Der 27 Jahre alte HSV-Stürmer erklärt die Zusammenhänge, warum ihm seine Frau in die Zunge gebissen hatte.
HSV-Stürmer Artjoms Rudnevs geriet in der vergangenen Woche in die Schlagzeilen, da die "Bild" berichtet hatte, seine Frau hätte ihm nach einem Streit "fast die Zunge abgebissen". Nun hat der von Trainer Bruno Labbadia aussortierte Angreifer Stellung zu dem Vorfall bezogen.
"In den letzten Tagen haben Medien viele falsche und leider auch schädliche Informationen über mich und meine Familie verbreitet. Hinter der ganzen Angelegenheit steckt eine sehr persönliche familiäre Tragödie, die bis zu diesem Zeitpunkt von keinem in Zusammenhang mit diesem Vorfall erwähnt worden ist. Daher wollte ich hiermit einiges aufklären, denn die Angelegenheit wurde bislang nur auf Grundlage von Spekulationen dargestellt, die die Familie Rudņevs in einem sehr schädlichen Licht erscheinen lassen. Die mir nahestehenden Familienmitglieder durchleben gerade sehr schwere Zeiten", erklärt Rudnevs auf der Homepage des Vereins.
"Meine Frau Santa und ich hatten die Geburt unseres dritten Kindes erwartet. Am Sonnabend, den 29. August 2015, wenige Tage vor dem beschriebenen Vorfall auf einer der Straßen Hamburgs, erlitt meine Frau Santa eine Fehlgeburt. Keine Tragödie im Leben einer Frau kann mit dem Tod des eigenen Kindes auch nur annähernd verglichen werden. Meine Frau Santa kann dies nur schwer verarbeiten, wie übrigens jede andere Mutter nach einem derart dramatischen Erlebnis. Am unglückseligen Abend in Hamburg hat meine Frau daher zwischenzeitlich aufgehört rational zu denken und wurde hysterisch, weil sie zutiefst bestürzt über den Verlust unseres Kindes war."
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Rudnevs mache seiner Frau keinerlei Vorwürfe, für das was passiert ist. Seit elf Jahren seien sie ein Paar und seit sechs Jahren sehr glücklich verheiratet, Ehekrach oder Gewalt habe es nie gegeben. "Das was passiert ist, ist die für viele schwer nachvollziehbare Reaktion einer Mutter nach dem Tod ihres Kindes. Ich habe keinerlei Absicht, meiner Frau Vorwürfe zu machen. Unsere Familie wird zusammenhalten, vor allem in diesen schwierigen Zeiten", sagt Rudnevs weiter.
Der Lette bestreitet jedoch vehement Unterstellungen, wonach der Grund für die besagte Meinungsverschiedenheit eine Affäre mit einer anderen Frau gewesen sein soll. Er sei zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht in Anwesenheit einer angeblichen Liebhaberin gewesen. Die besagte Frau, die das Ehepaar Rudnevs an diesem Abend begleitet hatte, sei die Tante seiner Frau gewesen, die einige Tage vorher zu Besuch gekommen war, um bei der Betreuung der zwei Kinder zu helfen. Es sei zudem unwahr, dass der Fußballprofi nach dem Einliefern ins Krankenhaus unter falschem Namen registriert worden sein soll.
"Körperlich geht es mir von Tag zu Tag immer besser. Der Schmerz der Zunge schwindet langsam und stört immer weniger beim Verzehr von normaler Nahrung und beim Sprechen. Laut den Ärzten werde ich zudem bereits nächste Woche das Training wieder aufnehmen können. Ich kann jetzt nicht detailliert sagen, an welchem Tag dies passieren wird. Ich will meine Familie in diesen schwierigen Momenten unterstützen und Santa darin helfen, zur Normalität zurückkehren zu können. Ich liebe meine Familie über alles, und ich tue auch alles, damit alles wieder gut wird", erklärt Rudvens abschließend.