HSV siegt im Testspiel gegen den VfL Osnabrück. Der war ohne Torwart angereist – und stürzte die Rothosen selbst in ein Keeper-Problem.
Was am Donnerstagnachmittag auf dem Trainingsplatz des Volksparkstadions als einfaches Testspiel geplant war, entpuppte sich als kuriose Partie – und sorgte für ein Torwartproblem beim HSV.
Da der VfL Osnabrück ohne Torwart in die Hansestadt gereist war – beide Keeper sind mit ihren U19-Nationalmannschaft unterwegs – stellte sich Hamburgs dritter Schlussmann Andreas Hirzel zwischen die Pfosten der Gäste. Dieser Einsatz sollte allerdings nicht lange dauern. Doch der Reihe nach.
Da sich René Adler beim Bundesliga-Spiel gegen Köln an der Schulter verletzt hatte, startete der HSV beim Hunt-Debüt mit dem noch nicht zu 100 Prozent fitten Jaroslav Drobny im Tor.
Zunächst lief auch alles nach Plan. Der HSV dominierte die Partie und Pierre-Michel Lasogga traf nach einer Holtby-Ecke in der 12. Minute ins Tor der Gäste - und damit eben am eigenen Torwart Hirzel vorbei.
Hunts Debüt im HSV-Trikot
Doch dann die Schrecksekunde: In der 33. Minute plagten Hirzel starke Schmerzen, er musste ausgewechselt werden. Seinen Platz nahm daraufhin der vierte HSV-Keeper Tom Mickel ein. Wie schwer die Verletzung des 22-Jährigen tatsächlich ist, ist noch nicht abzusehen. Auf die Frage, was er habe, antwortete Hirzel: „Eine Prellung oder eine Zerrung – ich weiß es nicht.“ Die erste Diagnose kurz nach dem Spiel: eine Zerrung in der Hüfte. Klar ist, dass ein Ausfall des dritten Torwarts Trainer Bruno Labbadia in ein nur schwer lösbares Torwart-Problem stürzen würde. Adler ist raus, Drobny noch nicht fit und Mickel eben nur vierter Mann. Bleibt zu hoffen, dass der 22-Jährige sich rechtzeitig bis zum Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach (11. September, 20.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) von seiner Verletzung erholt.
Doch es gab auch Positives zu berichten von diesem Testspiel. Aaron Hunt legte einen traumhaften Einstand hin. In der 42. Minute nahm der 28-Jährige nach starker Vorarbeit von Gojko Kacar die Kugel mit der Brust an und verwandelte per Heber zum 2:0. Nur eine Minute später legte Nicolai Müller nach Vorlage von Lasogga nach. Mit einer 3:0-Führung ging es in die Pause. Labbadia freute sich über das gelungene Debüt seines Neuzugangs. "So ein Spieler, der im Mittelfeld flexibel einsetzbar ist, hat uns noch gefehlt."
Noch nicht so richtig wach startete der HSV in Halbzeit zwei – und bekam prompt die Quittung für sein schlafmütziges Verhalten. Marcos Alvarez traf für die Gäste zum 1:3. Wachgerüttelt hielten die Rothosen die Führung und bauten sie in der 78. Minute nach einem starken Seitfallzieher durch Batuhan Altintas zum 4:1-Endergebnis aus. "Es war ein ordentlicher Test mit ein paar schönen Toren", sagte Bruno Labbadia nach der Partie. "Es gibt viele Dinge, an denen wir arbeiten müssen." Doch das Ergebnis rückte an diesem Donnerstagnachmittag sowieso in den Hintergrund.