Japan, Paraguay, Russland oder Aserbaidschan: Die HSV-Nationalspieler befinden sich auf Weltreise. Marcos verzichtet auf Einsatz.

Hamburg. In den kommenden Tagen kämpft Deutschlands Fußball-Nationalmannschaft um entscheidende Punkte für die Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Im Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw ist zwar kein HSV-Profi, doch in der Vorbereitungsphase auf das Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach (11. September, 20.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) muss HSV-Trainer Bruno Labbadia dennoch auf einige Legionäre verzichten. Sieben Rothosen sind mit ihren Nationalteams auf Länderspielreise und legen von Arena zu Arena zusammen knapp 70.000 Kilometer Luftlinie zurück.

Allen voran Mittelfeldspieler Marcelo Díaz. Der Relegationsheld will im Freundschaftsspiel gegen Paraguay wertvolle Spielpraxis sammeln, um sich für die Startformation des HSV zu empfehlen. Dafür legt er knapp 25.000 Kilometer zurück. Die zweitweiteste Reise hat der Japaner Gotoku Sakai, der am Donnerstagmittag in der WM-Qualifikation Asiens bereits 3:0 zu Hause gegen Kambodscha gewann, aber nicht zum Einsatz kam. In fünf Tagen spielt seine Nation in Afghanistan. Rund 20.000 km reist der Außenverteidiger, gefolgt vom ältesten Feldspieler der Bundesliga, Angreifer Ivica Olic, der mit der kroatischen Nationalmannschaft zunächst nach Aserbaidschan und dann weiter nach Norwegen zur EM-Quali reist. Der 35-Jährige sammelt dadurch knapp 7.500 Kilometer an Flugreisen.

Dicht dahinter reiht sich Neuzugang Michael Gregoritsch ein, der ebenfalls nach Aserbaidschan reist und danach in Russland spielt. Für ihn geht es mit Österreichs U21-Nationalmannschaft um die Qualifikation zur U21-EM 2017 in Polen.

Den vergleichsweise kürzesten Reiseweg hat Emir Spahic. Mit der Nationalmannschaft Bosnien-Herzegowinas gastiert er zunächst in Belgien, bevor es anschließend zu Hause gegen Andorra geht. Etwas weniger als 3000 Kilometer Luftlinie legt der Abwehrchef dabei zurück.

Marcos und Jung sagen Länderspielreisen ab

Eigentlich hätte auch Linksverteidiger Ronny Marcos für die mosambikanische Nationalmannschaft im Einsatz sein sollen. Die vom deutschen Trainer Gert Engels betreute Auswahl tritt im Rahmen der Afrika-Cup-Qualifikation zum Länderspiel auf Mauritus an. Doch der 21-Jährige verzichtete freiwillig auf die Länderspielreise, um Extra-Schichten beim HSV zu schieben. Unter Labbadia bleibt Marcos momentan nur ein Platz auf der Tribüne.