Hamburg. Trainer Bruno Labbadia lobt seinen Stürmer Pierre-Michel Lasogga nach dem Sieg des HSV gegen Stuttgart: „Er ist ein guter Junge.“

Mit einer kämpferischen Leistung gewinnt der HSV im ersten Heimspiel im neuen alten Volksparkstadion gegen den VfB Stuttgart mit 3:2. Vor allem ein Spieler ragte aus der Mannschaftsleistung heraus. Edeljoker Pierre-Michel Lasogga. Trainer Bruno Labbadia schüttelte den Torschützen zum 2:2 richtig durch. „Ich mag Pierre, er ist ein guter Junge. Jeder Torjäger braucht Erfolgserlebnisse, das weiß ich selbst am besten“, sagte der heisere Trainer des HSV nach dem Last-Minute-Sieg. Der bullige Stürmer wirkt schneller als je zuvor und drehte die verloren geglaubte Partie im Duell der beiden Fast-Absteiger.

Wie die ganze Mannschaft steht Lasogga derzeit nicht für filigranes Fußball-Spiel, aber großen Kampfgeist: Erst erzwang der 23-Jährige den Ausgleich (84. Minute), dann legte er auf den Bundesliga-Premieren-Torschützen Johan Djourou (89.) ab. Der Zeigefinger auf dem Mund Richtung Fankurve und sein Schweigen hinterher sagten mehr als Worte: Lasogga und der krisengeplagte HSV sind in der Bringschuld - zu viel feiern sollten die von den Fans bejubelten Norddeutschen nach den ersten drei Saisonpunkten nicht.

„Wir fangen nicht an zu spinnen, wir haben einen knallharten Weg vor uns“, sagte Labbadia, der genau vor zwei Jahren in Stuttgart beurlaubt wurde. Im Volkspark ist der 49-Jährige seit seinem Engagement im April nun ungeschlagen. Er bestärkt das bestehende Personal und gibt formschwankenden Spielern wie Ivo Ilicevic Vertrauen - der quirlige Kroate zahlte es mit seinem Ausgleichstreffer (34.) zurück.

Zwei schwere Auswärtspartien

HSV siegt gegen Stuttgart in letzter Minute

Torschütze Johan Djourou feiert sein erstes Bundesliga-Tor im 70. Spiel
Torschütze Johan Djourou feiert sein erstes Bundesliga-Tor im 70. Spiel © WITTERS | ValeriaWitters
Es war das 3:2-Siegtor des HSV gegen VfB Stuttgart in der 90. Minute
Es war das 3:2-Siegtor des HSV gegen VfB Stuttgart in der 90. Minute © WITTERS | ValeriaWitters
Pierre-Michel Lasogga hatte den Treffer mit einem Kopfball vorbereitet
Pierre-Michel Lasogga hatte den Treffer mit einem Kopfball vorbereitet © WITTERS | TimGroothuis
Johan Djourou vollendete gegen Torwart Przemyslaw Tyton zum Sieg
Johan Djourou vollendete gegen Torwart Przemyslaw Tyton zum Sieg © WITTERS | TimGroothuis
Zuvor traf schon Pierre-Michel Lasogga zum 2:2-Ausgleich
Zuvor traf schon Pierre-Michel Lasogga zum 2:2-Ausgleich © WITTERS | ValeriaWitters
Der Ausgleich zum 2:2 nach einem abgefälschten Schuss von Olic
Der Ausgleich zum 2:2 nach einem abgefälschten Schuss von Olic © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Pierre-Michel Lasogga bezwingt  Torwart Przemyslaw Tyton
Pierre-Michel Lasogga bezwingt Torwart Przemyslaw Tyton © WITTERS | ValeriaWitters
Und feiert seinen Treffer
Und feiert seinen Treffer © WITTERS | TimGroothuis
Zuvor hatte Trainer Bruno Labbadia Olic und Lasogga eingewechselt
Zuvor hatte Trainer Bruno Labbadia Olic und Lasogga eingewechselt © WITTERS | TimGroothuis
Dennis Diekmeier im Spiel gegen Stuttgart
Dennis Diekmeier im Spiel gegen Stuttgart © WITTERS | TimGroothuis
Pierre-Michel Lasogga brachte mit seiner Einwechslung noch einmal Schwung in die Partie
Pierre-Michel Lasogga brachte mit seiner Einwechslung noch einmal Schwung in die Partie © WITTERS | TimGroothuis
Lukas Rupp im Zweikampf mit Michael Gregoritsch
Lukas Rupp im Zweikampf mit Michael Gregoritsch © WITTERS | TimGroothuis
Der HSV lag zweimal durch Treffer von Daniel Ginczek zurück
Der HSV lag zweimal durch Treffer von Daniel Ginczek zurück © WITTERS | TimGroothuis
Der VfB Stuttgart feiert die zwischenzeitliche Führung
Der VfB Stuttgart feiert die zwischenzeitliche Führung © WITTERS | TimGroothuis
Albin Ekdal zeigte eine gute Partie
Albin Ekdal zeigte eine gute Partie © WITTERS | ValeriaWitters
Filip Kostic gegen Dennis Diekmeier im Zweikampf
Filip Kostic gegen Dennis Diekmeier im Zweikampf © WITTERS | TimGroothuis
Die Mannschaft des HSV zeigte nach den beiden Gegentreffer Charakter und konnte die Partie drehen
Die Mannschaft des HSV zeigte nach den beiden Gegentreffer Charakter und konnte die Partie drehen © WITTERS | TimGroothuis
Daniel Ginczek bei seinem Treffer zum 2:1
Daniel Ginczek bei seinem Treffer zum 2:1 © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Zuvor überwand Ivo Ilicevic den Stuttgarter Torhüter zum 1:1
Zuvor überwand Ivo Ilicevic den Stuttgarter Torhüter zum 1:1 © WITTERS | ValeriaWitters
Der Jubel des Torschützen
Der Jubel des Torschützen © WITTERS | ValeriaWitters
Matthias Ostrzolek und Ivo Ilicevic
Matthias Ostrzolek und Ivo Ilicevic © WITTERS | ValeriaWitters
Lewis Holtby wird von Lukas Rupp gefoult
Lewis Holtby wird von Lukas Rupp gefoult © WITTERS | TimGroothuis
Trainer Alexander Zorniger bejubelt den Torschützen zum 1:0, Daniel Ginczek
Trainer Alexander Zorniger bejubelt den Torschützen zum 1:0, Daniel Ginczek © WITTERS | TimGroothuis
Johan Djourou und Daniel Ginczek im Zweikampf
Johan Djourou und Daniel Ginczek im Zweikampf © WITTERS | TimGroothuis
Schweigeminute für den verstorbenen Gerhard Mayer-Vorfelder
Schweigeminute für den verstorbenen Gerhard Mayer-Vorfelder © WITTERS | ValeriaWitters
Fans des HSV mit einem Plakat für Heiko Westermann
Fans des HSV mit einem Plakat für Heiko Westermann © WITTERS | TimGroothuis
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Die beiden anstehenden Dienstreisen nach Köln und Mönchengladbach werden zeigen, ob die Hanseaten mehr können, als nur mit Moral ein Spiel umzubiegen. „Da ist noch keine Sicherheit, wir werden diese Saison kein Spiel locker gewinnen“, prophezeite der erfahrene Fußball-Lehrer. Er gab zu, ein wenig Glück gehabt zu haben durch die Gelb-Rote Karte nach 54 Minuten gegen Stuttgarts Florian Klein.

„Wenn wir bis zum Schluss Elf gegen Elf gespielt hätten, würde ich viel Geld wetten, dass wir nicht verlieren“, sagte Doppeltorschütze Daniel Ginczek (23./42.). Zu Zehnt schwanden in der Endphase die Kräfte, der offensiv-aggressive Powerfußball von Alexander Zorniger forderte seinen Tribut. „Das ist alles andere als ein optimaler Start, aber unser Weg ist alternativlos“, konstatierte der VfB-Coach, der bis zum Transfer-Ende gern noch Verstärkung hätte.

Auch Sportvorstand Robin Dutt ist überzeugt von dem neuen Stil der Schwaben: „Letzte Saison standen wir die letzten drei Spieltage mit dem Rücken zur Wand und haben die Ruhe bewahrt. Da werden wir jetzt nicht schon nach zwei Spieltagen die Nerven verlieren.“ Zumal den Spielern der Zorniger-Fußball Spaß macht: „Wir fangen nicht schon nach dem zweiten Spieltag an zu heulen, wir glauben an den Weg mit unserem Trainer“, bekräftigte Stürmer Martin Harnik.

Mit dem herausragenden Daniel Didavi als Impulsgeber kreiert der VfB sehenswerte Ballstafetten und hat stets Drang zum Tor. „Gegen Köln und Hamburg haben wir 160 Minuten gut gespielt, das sind genau die 20 Minuten, die uns fehlen“, beklagte Ginczek.