Hamburg. Der Ex-HSV-Profi fühlt sich von Zeitung falsch wiedergegeben und will dagegen vorgehen. HSV verzichtet vorerst auf rechtliche Schritte.
Die brisante Post erreichte die „Lünepost“ am Dienstagnachmittag. Über seine Anwältin hatte Ex-HSV-Profi Maximilian Beister der Lokalzeitung aus Lüneburg ein Unterlassungsbegehren zugestellt. Das Ziel: Die „Lünepost“ sollte nicht mehr ein Interview Beisters verbreiten, das am Montag erschienen war und das für reichlich Wirbel gesorgt hatte.
Doch was war eigentlich passiert? Ein Redakteur der „Lünepost“ hatte Beister in Mainz besucht, mit diesem über seine alte Heimat Lüneburg, den HSV und vor allem seinen ungewöhnlichen Abschied aus Hamburg gesprochen. In dem Interview wird Beister mit heiklen Aussagen zu Trainer Bruno Labbadia und zum Vorstand zitiert. Das Problem: Beister fühlt sich von der „Lünepost“ falsch wiedergegeben. Gegenüber dem Abendblatt-Blog „Matz ab“ sagte er: „Das Interview ist unfassbar. Das kann ich nicht so stehen lassen. Diese Zitate sind eine Frechheit. Daher werde ich mit allen Mitteln gegen dieses Interview vorgehen.“
Am Dienstag rief Beister direkt bei HSV-Chef Dietmar Beiersdorfer an und erklärte dem Vorstandsvorsitzenden seine Sichtweise. Anschließend hieß es vom HSV, dass der Club vorerst auf rechtliche Schritte gegen Beister, der einen Tag vor seiner Vertragsunterschrift bei Mainz 05 gegen eine Verschwiegenheitsklausel mit 250.000 Euro abgefunden wurde, verzichtet.
Trotz des Anwaltsschreibens wollte Jürgen Poersch, Redaktionsleiter der „Lünepost“, gegenüber dem Abendblatt keinen Fehler einräumen: „Wir bleiben bei unserer Darstellung“, sagte Poersch, der aufgrund des laufenden Prozesses keine weiteren Angaben zur Sache machen wollte. Klar scheint nur, dass Beister mit dem „Lünepost“-Redakteur tatsächlich über den HSV, Labbadia und den Vorstand gesprochen hat. Unklar bleibt allerdings, ob es sich bei den Aussagen um ein offizielles Interview oder ein informelles Hintergrundgespräch gehandelt hat.