Laax. Der HSV-Japaner erinnert sich an seine bislang einzige Rote Karte. Das Video mit seiner Entschuldigung ist durchaus sehenswert.
Es waren hektische Stunden für Gotoku Sakai seit seiner Ankunft in der Schweiz. Am Sonntagabend landete der Japaner in Zürich, fuhr direkt in das Trainingsquartier des HSV in Graubünden. Am Montag standen dann noch diverse Termine auf dem Programm. Medizincheck, Auflösungsvertrag mit dem VfB Stuttgart, Vertragsunterschrift beim HSV. Und dann warteten auch schon die ersten Interviews. Und doch war sich Sakai nicht zu schade, zwischenzeitlich noch Wasserkisten vom Mannschaftsbus zum Hotel zu tragen. Diese Aktion untermauerte die Worte von Bruno Labbadia, der den Charakter des 24-Jährigen besonders lobte. Die Mentalität von Go, so nennt der Trainer seinen Schützling liebevoll, sei „überragend“.
Labbadia muss es wissen. Bereits beim VfB Stuttgart arbeitete er zwischen 2012 und 2013 mit dem beidfüßigen Außenverteidiger zusammen. Es war die stärkste Zeit des Japaners in der Bundesliga. Und so war es fast logisch, dass sich Sakai durch seinen alten und neuen Trainer von einem Wechsel zum HSV überzeugen ließ. „Labbadia weiß, was ich kann. Daher denke ich, dass es mit dem HSV gut klappt“, sagte Sakai am Montag. Beim VfB Stuttgart gerieten Sakais Qualitäten zuletzt in Vergessenheit, was auch an ihm selbst lag. In Hamburg will er nun an seine besten Zeiten unter Labbadia anknüpfen. „Ich brauche Spielrhythmus, dann komme ich auch wieder in Topform.“
Sakai formuliert seine Sätze in einwandfreier deutscher Sprache, obwohl er vor seiner Zeit beim VfB kein Wort Deutsch kannte. Sogar der Ausdruck „supergeil“ ist ihm geläufig. Er benutzt ihn als Beschreibung für seinen neuen Verein, insbesondere für die Fans des HSV.
„Ich bin sehr stolz, hier zu sein“, sagt Sakai, der bei erster Gelegenheit vor allem das Gespräch mit Lewis Holtby suchen wollte, um sich bei ihm für ein Foul der härteren Sorte zu entschuldigen: „Die einzige Rote Karte meiner Karriere habe ich im 2012 nach einer Grätsche an Lewis gesehen. Damals hat er noch für Schalke 04 gespielt.“ Sakai wurde für drei Spiele gesperrt, Der VfB Stuttgart gewann die Partie dennoch mit 3:1.
Dann muss er auch schon weiter. Erstes Training mit seinem neuen Team. An die Hektik beim HSV muss er sich dann doch noch gewöhnen.