Hamburg. Spahic ist nicht der einzige Kicker, der sich einen Fehltritt erlaubte. Im HSV-Team passierte immer mal wieder ein Skandal.

Mit Emir Spahic hat sich der HSV einen Spieler mit „Historie“ zugelegt. Der Ruf des Skandal-Kickers, der nach dem DFB-Pokalspiel im April einen Ordner attackierte, wird dem 34-Jährigen wohl lange anhängen. Auch der HSV hatte in der Vergangenheit mit der einen oder anderen Eskapade seiner Spieler und Trainer zu kämpfen. Hier eine Auswahl:

Paolo Guerrero und die Flasche

Der Moment, in dem Guerrero die Flasche warf
Der Moment, in dem Guerrero die Flasche warf © Sky/ picture alliance / dpa | Sky/ picture alliance / dpa

Im April 2010 brannten Paolo Guerrero die Sicherungen durch. Gerade erst war das Spiel zwischen dem HSV und Hannover 96 (0:0) abgepfiffen worden, als er von einem Zuschauer auf der Tribüne verbal attackiert wurde. Guerrero visierte den Mann an, holte aus - und warf ihm seine halb volle Plastik-Trinkflasche ins Gesicht. Die Folgen: Der Peruaner wurde nicht nur vom DFB-Sportgericht für fünf Spiele gesperrt - wegen Körperverletzung wurde ein Verfahren gegen ihn eingeleitet. Er musste eine Geldbuße in Höhe von 100.000 Euro zahlen.

Rafael van der Vaart und die Sache mit dem Trikot

Provozieren - das wollte Rafael van der Vaart seinen Verein im Jahr 2007. Der Grund: der Wechsel-Poker mit dem spanischen Top-Klub FC Valencia. Von der Sportzeitung As ließ sich der HSV-Kicker damals samt Valencia-Trikot ablichten - und das auch noch in Hamburg. Im Interview mit dem Blatt sagte er: „Ich werde dafür kämpfen, dass das mein Trikot wird. Ich denke weiter, dass ich bei Valencia spielen werde. Ich werde vor dem 1. September da sein.“ Für Valencia spielte der Niederländer übrigens bisher nie.

Der Steinschlag

Uli Stein war für seine aufbrausende Art bekannt. Nicht nur, dass er Fans mal den Stinkefinger zeigte - 1987 rutschte ihm dieser samt Faust auch noch aus. Im DFB-Supercup kassierte der damalige HSV-Torwart ein Tor von Jürgen „Kobra“ Wegmann - und tickte aus. Noch am Boden liegend schlug er dem Bayern-Stürmer ins Gesicht. Rot für Stein im Spiel - und der Rausschmiss beim HSV.

Abgang von der Bank

Branko Zebec war ein erfolgreicher Trainer. Mit Bayern gewann er das erste Double der Bundesligageschichte, später wurde er auch mit dem HSV Meister. Doch er wurde auch zum Problem in Hamburg. Nicht nur, dass er seine Spieler beim Training zu hart ran genommen haben soll - auch dem Alkohol war er nicht abgeneigt. Trauriger Höhepunkt: Beim HSV-Spiel in Dortmund soll sich der Coach mit mehr als drei Promille auf die Trainerbank gesetzt haben. Der Verein - zu diesem Zeitpunkt Herbstmeister - zog die Reißleine und trennte sich von dem Jugoslawen.

"Auseinandersetzung" in der Kabine

Richtig zur Sache gegangen sein soll es Anfang des Jahres zwischen Valon Behrami und Johan Djourou. Wie die Bild berichtete, hatten sich die beiden Profis in der Halbzeitpause des Spiels gegen den VfL Wolfsburg in der Kabine geprügelt. Und zwar so heftig, dass sie offenbar am Boden aufeinander einschlugen und Stollenschuhe durch den Raum flogen. Später bestätigte der HSV-Pressesprecher: "Es ist richtig, dass es einen Vorfall gab." Und Dietmar Beiersdorfer beruhigte: "Es war eine emotionale Auseinandersetzung. Es wurde besprochen. Es ist geregelt." Beide Spieler mussten für ihren "Ausraster" eine Strafe zahlen.