Dreimal auswärts an den ersten vier Spieltagen. Horror-Bilanz gegen die ersten fünf Gegner. Stimmen Sie ab, wie der Auftakt ausgeht.

Hamburg. Was für ein Hammer-Auftakt für den HSV: Am 1. Spieltag der Saison 2015/16 müssen die Hamburger beim Branchenprimus FC Bayern München antreten. Die Partie wird am Freitag, den 14. August, um 20.30 Uhr live in der ARD zu sehen sein.

Beim Blick auf die vergangenen Gastspiele beim deutschen Rekordmeister dürfte den HSV-Fans Angst und bange vorm Ligastart werden, denn viel zu holen gab es dort zuletzt nicht. Die letzten fünf Auswärtsspiele beim FC Bayern verloren die Hanseaten allesamt bei 3:31 Toren.

In der vergangenen Saison ging der HSV beim FC Bayern sang- und klanglos 0:8 unter. Es war zugleich die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte. Zwei Jahre zuvor wurden die Hamburger mit 2:9 vom deutschen Rekordmeister demontiert - auch dieses Ergebnis war damals ein Negativ-Rekord des HSV in seiner langen Bundesliga-Geschichte.

Auftakt gegen Bayern kann auch positiv sein

Angesichts dieser Ergebnisse muss man die Frage stellen: Wie hoch verliert der HSV diesmal bei den Bayern? Oder liegt gerade in der vermeintlichen Chancenlosigkeit die große Chance für den „Dino“?

Denn es gibt durchaus auch ein paar Anhaltspunkte, die Hoffnung machen: Der HSV hat bislang viermal gegen Bayern am 1. Spieltag gespielt - die Bilanz: Zwar kein Sieg, aber immerhin zwei Unentschieden bei zwei Niederlagen. Besonders erfreulich waren vor allem die Saisonplatzierungen, die am Ende dieser Spielzeiten heraussprangen.

Wenn es zum Auftakt gegen die Bayern ging, erreichten die Hanseaten einmal die Champions League (99/00, Rang 3), zweimal den Uefa Cup beziehungsweise für die Europa League (95/96 und 08/09, jeweils Rang 5) und einmal wurde die Saison immerhin im gesicherten Mittelfeld beendet (04/05, Rang 8) - eine Platzierung, die jeder HSV-Fan und wohl auch die Verantwortlichen für die kommende Spielzeit sofort unterschreiben würden. Ist der Auftakt gegen die übermächtigen Bayern also vielleicht doch ein gutes Omen für den HSV?

Couragierter Auftritt unter Labbadia in München

Und noch ein Faktor macht Mut für den Saisonauftakt: Das letzte Auswärtsspiel des HSV beim FC Bayern unter der Regie von Trainer Bruno Labbadia ging mit 0:1 durch ein Tor von Franck Ribéry in der 78. Minute verloren. Die Hamburger standen damals sehr kompakt und machten es den Bayern lange Zeit schwer. Mit einem ähnlich couragierten Auftritt wäre diese Saison vielleicht sogar mehr drin als nur eine nette Reise nach München.

Vielleicht ist auch das der Grund, warum sich Angreifer Ivica Olic, der von 2009 bis 2012 beim FC Bayern spielte, auf die Partie gegen seinen Ex-Club freut „Der FC Bayern zum Auftakt - ich finde das gut! Ich weiß aus meiner eigenen Zeit bei den Bayern, dass es dort manchmal etwas dauert, so richtig ins Rollen zu kommen und die ganze Qualität abzurufen“, sagte der Kroate. Torhüter René Adler bezeichnet den Auftakt-Kracher indes als „Extra-Belohnung für den Klassenerhalt“.

HSV-Debakel beim FC Bayern

David Alaba und Thomas Müller jubeln, der HSV wurde demontiert
David Alaba und Thomas Müller jubeln, der HSV wurde demontiert © WITTERS/Witters GmbH
Marcelo Diaz (l.) und Zoltan Stieber nehmen Juan Bernat in die Zange
Marcelo Diaz (l.) und Zoltan Stieber nehmen Juan Bernat in die Zange © WITTERS/Witters GmbH
Die Spieler behaken sich
Die Spieler behaken sich © dpa
Der Hamburger Ivica Olic (l.) und Holger Badstuber von München kämpfen um den Ball
Der Hamburger Ivica Olic (l.) und Holger Badstuber von München kämpfen um den Ball © dpa
Torwart Jaroslav Drobny (l.) und Johan Djourou von Hamburg (r.) versuchen den Schuss von Thomas Müller (m.) vom FC Bayern zu verteidigen
Torwart Jaroslav Drobny (l.) und Johan Djourou von Hamburg (r.) versuchen den Schuss von Thomas Müller (m.) vom FC Bayern zu verteidigen © dpa
Thomas Müller vom FC Bayern (r.) schießt per Elfmeter das 1:0 in der 1. Halbzeit in das Tor des Hamburger Torwarts Jaroslav Drobny
Thomas Müller vom FC Bayern (r.) schießt per Elfmeter das 1:0 in der 1. Halbzeit in das Tor des Hamburger Torwarts Jaroslav Drobny © dpa
Der Anfang vom Ende
Der Anfang vom Ende © dpa
Arjen Robben (r.) vom FC Bayern schießt und trifft damit zum 3:0 neben Hamburgs Marcell Jansen (M) und Ronny Marcos
Arjen Robben (r.) vom FC Bayern schießt und trifft damit zum 3:0 neben Hamburgs Marcell Jansen (M) und Ronny Marcos © dpa
Der Bayern-Spieler Bastian Schweinsteiger (r.) küsst den Schuh von Arjen Robben nach dessen Treffer zum 3:0
Der Bayern-Spieler Bastian Schweinsteiger (r.) küsst den Schuh von Arjen Robben nach dessen Treffer zum 3:0 © dpa
Der Torhüter von Hamburg, Jaroslav Drobny sitzt nach dem 7:0 auf dem Boden
Der Torhüter von Hamburg, Jaroslav Drobny sitzt nach dem 7:0 auf dem Boden © dpa
Marcos konnte einem im Duell mit Robben leidtun
Marcos konnte einem im Duell mit Robben leidtun © Bongarts/Getty Images
Thomas Müller trifft zum 5:0
Thomas Müller trifft zum 5:0 © Bongarts/Getty Images
Und wieder ist Robben an Marcos vorbei
Und wieder ist Robben an Marcos vorbei © Bongarts/Getty Images
Das 6:0 durch Robert Lewandowski
Das 6:0 durch Robert Lewandowski © Bongarts/Getty Images
1/14

Sollte der HSV beim FC Bayern erwartungsgemäß als Verlierer vom Platz gehen, stünde der Club gleich mit dem ersten Heimspiel am 2. Spieltag unter Druck, wenn es im heimischen Volksparkstadion, das ab der kommenden Saison wieder den traditionsreichen Namen trägt, zum Duell mit dem VfB Stuttgart kommt.

Im Anschluss hat der HSV mit den Partien beim 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach gleich zwei Auswärtsspiele in Folge vor der Brust, ehe die Hamburger am fünften Spieltag Eintracht Frankfurt empfangen. In der letzten Saison holte der HSV gegen diese fünf Gegner einen mickrigen Punkt beim 0:0 in Köln. Bei einer ähnlichen Bilanz drohe gleich zu Beginn wieder eine Saison, in der es einzig und allein gegen den Abstieg geht.

Der Bundesliga-Spielplan zum Downloaden

Bei Bruno Labbadia löste die Veröffentlichung der Spielpläne trotz aller Brisanz ein Lächeln aus. „Wir haben in den letzten Wochen der vergangenen Saison extrem hart dafür gearbeitet, weiter diese Spiele gegen diese Gegner bestreiten zu dürfen“, sagte der HSV-Trainer auf der Vereinshomepage: „dass nun direkt der Deutsche Meister zum Start auf uns wartet, ist ja geradezu eine nahtlose Fortsetzung unseres unglaublichen Spielfilms der letzten Wochen. Mehr geht nicht, wir freuen uns riesig auf die neue Saison und auf diesen natürlich schwierigen, aber unglaublich spannenden Auftakt beim FC Bayern. Es geht weiter!“

Das von vielen Fans mit Vorfreude erwartete Nordderby bei Werder Bremen ist auf den 14. Spieltag (27. bis 29. November) angesetzt. Das Rückspiel im Volksparkstadion findet dementsprechend am 31. Spieltag (22. bis 24. April 2016) statt.