Hamburg. Nach dem 1:1 im Hinspiel bleibt die Relegation zwischen Hamburg und Karlsruhe spannend. Wer aber kann „relaxter“ ins Rückspiel gehen?

Mit einem Unentschieden vor heimischer Kulisse ist der HSV vor einem Jahr auch in die Relegation gestartet. Und es klappte. Die Bundesliga-Uhr tickte weiter für den Dino. Diesmal gibt es aber einen Haken: Gegner Karlsruher SC erzielte im Gegensatz zum Zweitliga-Gegner SpVgg Greuther Fürth vor einem Jahr (0:0) ein Tor. Was spricht also für welches Team im entscheidenden Rückspiel am kommenden Montag im Wildparkstadion.

Auswärtstor: Eindeutig ein Vorteil für den KSC. Nicht mal vier Minuten brauchte auch der einstige HSV-Jugendspieler Rouwen Hennings für den wichtigen Treffer. Ein Sieg hatte sich Hamburgs Trainer Bruno Labbadia gewünscht, „wenn es geht zu null“, hatte er gesagt. Heraus kam nur ein Unentschieden mit einem Gegentor.

Gelbsperren: Dem Hamburger SV fehlen gleich zwei Spieler. Heiko Westermann, immerhin einst auch schon im Nationaltrikot aufgelaufen, wird in der Abwehr nicht zur Verfügung stehen. Im Mittelfeld darf Gojko Kacar nicht ran. Unter Labbadia wurde er zum Stammspieler, erzielte in der Saisonschlussphase drei eminent wichtige Tore. Der Coach rühmte ihn auch schon als „Sinnbild für die gesamte Mannschaft“. Beim KSC muss Mittelfeldabräumer Dominic Peitz aussetzen.

+++ Einzelkritik: Holtby war kaum zu ertragen +++

Erfahrung: Sollte eigentlich ein Pluspunkt für die Hamburger sein. Relegationserprobt, krisengestählt. Im Hinspiel war den HSV-Profis der enorme Druck aber deutlich anzumerken. Gegner KSC hingegen trat schon im gegnerischen Stadion resolut und engagiert auf.

HSV darf weiter hoffen: Ilicevic hält den Dino am Leben

Ivo Ilicevic jubelt nach seinem Ausgleichstreffer gegen den KSC
Ivo Ilicevic jubelt nach seinem Ausgleichstreffer gegen den KSC © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Sein erstes Saisontor war gleich ein ganz wichtiges
Sein erstes Saisontor war gleich ein ganz wichtiges © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Der Moment des Glücks: Ilicevic feiert seinen Treffer in der Fankurve
Der Moment des Glücks: Ilicevic feiert seinen Treffer in der Fankurve © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Im Rückspiel muss Bruno Labbadia auf Heiko Westermann wegen einer Gelbsperre verzichten
Im Rückspiel muss Bruno Labbadia auf Heiko Westermann wegen einer Gelbsperre verzichten © WITTERS | TimGroothuis
Auch Gojko Kacar, der gegen den KSC ein schwaches Spiel machte, kassierte seine fünfte Gelbe Karte und fehlt somit im Rückspiel
Auch Gojko Kacar, der gegen den KSC ein schwaches Spiel machte, kassierte seine fünfte Gelbe Karte und fehlt somit im Rückspiel © dpa | Marcus Brandt
Bruno Labbadia gibt dem Dino-Maskottchen Hermann einen Klaps. Bleibt der HSV erstklassig?
Bruno Labbadia gibt dem Dino-Maskottchen Hermann einen Klaps. Bleibt der HSV erstklassig? © WITTERS | TimGroothuis
Ivica Olic biss auf die Zähne und spielte trotz Rückenproblemen
Ivica Olic biss auf die Zähne und spielte trotz Rückenproblemen © WITTERS | TimGroothuis
Enttäuschte Blicke bei Marcelo Díaz, Pierre-Michel Lasogga und Lewis Holtby nach dem Gegentor
Enttäuschte Blicke bei Marcelo Díaz, Pierre-Michel Lasogga und Lewis Holtby nach dem Gegentor © WITTERS | ValeriaWitters
Wenn etwas spielerisch ging, dann über den nach der Saison scheidenden Ivo Ilicevic
Wenn etwas spielerisch ging, dann über den nach der Saison scheidenden Ivo Ilicevic © WITTERS | ValeriaWitters
Rouwen Hennings wird von Johan Djourou nicht richtig angegriffen und zieht einfach mal ab. Der Ball schlägt flach im langen Eck ein - 0:1!
Rouwen Hennings wird von Johan Djourou nicht richtig angegriffen und zieht einfach mal ab. Der Ball schlägt flach im langen Eck ein - 0:1! © WITTERS | TimGroothuis
Lasogga im Luftduell mit Manuel Torres
Lasogga im Luftduell mit Manuel Torres © WITTERS | TimGroothuis
Johan Djourou hat Marcelo Díaz mit dem Halbzeitpfiff ein paar Takte zu sagen
Johan Djourou hat Marcelo Díaz mit dem Halbzeitpfiff ein paar Takte zu sagen © WITTERS | ValeriaWitters
Matthias Ostrzolek verliert den Zweikampf gegen Dominic Peitz, der jedes Kopfballduell für sich entschied
Matthias Ostrzolek verliert den Zweikampf gegen Dominic Peitz, der jedes Kopfballduell für sich entschied © WITTERS | TimGroothuis
Slobodan Rajkovic wird von Rouwen Hennings unter Druck gesetzt
Slobodan Rajkovic wird von Rouwen Hennings unter Druck gesetzt © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Díaz und Holtby können den Rückstand nicht fassen
Díaz und Holtby können den Rückstand nicht fassen © WITTERS | ValeriaWitters
Pierre-Michel Lasogga treibt den Ball nach vorne
Pierre-Michel Lasogga treibt den Ball nach vorne © WITTERS | ValeriaWitters
Bruno Labbadia war teilweise ratlos aufgrund der schwachen Leistung seiner Mannschaft
Bruno Labbadia war teilweise ratlos aufgrund der schwachen Leistung seiner Mannschaft © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
„Niemals 2. Liga“: Wie lange ist dieses Plakat noch aktuell?
„Niemals 2. Liga“: Wie lange ist dieses Plakat noch aktuell? © WITTERS | TimGroothuis
Gojko Kacar wird von Manuel Torres bedrängt
Gojko Kacar wird von Manuel Torres bedrängt © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Rafael van der Vaart saß zu Beginn des Spiels nur auf der Bank
Rafael van der Vaart saß zu Beginn des Spiels nur auf der Bank © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Ankunft des HSV-Mannschaftsbuses. Vor der Osttribüne haben Fans ein Spalier gebildet
Ankunft des HSV-Mannschaftsbuses. Vor der Osttribüne haben Fans ein Spalier gebildet © WITTERS | TimGroothuis
Tausende HSV-Fans sorgten für eine beeindruckende Kulisse beim Empfang der Mannschaft
Tausende HSV-Fans sorgten für eine beeindruckende Kulisse beim Empfang der Mannschaft © WITTERS | TimGroothuis
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Trainer: Bruno Labbadia ist der erfahrenere von beiden Trainern, und er kennt sich im Bundesliga-Abstiegskampf aus. Schließlich hat er schon der VfB Stuttgart vor dem Absturz bewahrt. Er beherrscht die Tricks, wie man die Profis anpacken muss und motivieren kann. Er kann Ruhe verbreiten, Aufgeregtheit stoppen.

Heimspiel: Wie sagte KSC-Kapitän Dirk Orlishausen: „Der Wildpark soll brennen“. Die Heimbilanz der Nordbadener in der 2. Liga war allerdings eher solide als prächtig. Nur sieben der 17 Heimspiele wurden gewonnen, aber auch nur zwei gingen verloren. Heißt: Achtmal spielte die Mannschaft unentschieden. Auffallend aber die starke Defensive auch daheim: Nur sieben Gegentore ließ der KSC zu Hause zu bei 19 erzielten Treffern.

Auswärtsspiel: Oh je, HSV. Die Bilanz der abgelaufenen Bundesliga-Saison verheißt nichts Gutes. Elf der 17 Partien endeten mit einer Niederlage. Mickrige neun Tore erzielten die Hamburger, 32 kassierten sie. Drei Spiele gewann das Team, dreimal spielte es auf fremdem Platz Remis. (dpa)