Hamburg. Der Hamburger SV in der Bundesliga-Geschichte seit 1963 in Bildern und Texten. Das Special mit allen Infos sowie Blitz-Tabelle.

Die Frage ist die einzige, die Hamburg und Hunderttausende Fans in ganz Deutschland und die versprengten Rothosen auf allen Kontinenten überhaupt interessiert: Kann der HSV nach 52 Jahren in der Fußball-Bundesliga am Sonnabend im Volksparkstadion gegen den FC Schalke 04 den Abstieg verhindern. Wie? Das ist egal, das hat man ja an den beiden Relegationsspielen der vergangenen Saison gesehen, als ein Tor von Pierre-Michel Lasogga bei Greuther Fürth zum 1:1 nach 0:0-Hinspiel ausreichte. Es geht um das Ob, nicht um das Wie.

Die Fans zittern, die Mannschaft hofft, die Stadt ist gebannt, auch weil der FC St. Pauli im positiven Sinne am Sonntag in Darmstadt nachlegen und den Klassenverbleib in der zweiten Liga sichern soll.

Hier geht's zum Liveticker zum Abstiegs-Krimi des HSV

Und wenn es nicht reicht am Sonnabend? Dann eben wieder als Tabellen-16. in die Relegation, die am 28. Mai (Hinspiel mit dem Bundesligaverein als Gastgeber) und 1. Juni ausgetragen wird. Und wenn es auch dazu nicht reicht? Dann muss die Mannschaft sich in der zweiten Liga finden und erneuern – vermutlich auch die Club-Führung.

Das Hamburger Abendblatt hat mit Blick auf die 52 Jahre währende Geschichte des HSV in der Bundesliga und das Alleinstellungsmerkmal, nie abgestiegen zu sein, ein interaktives Special produziert, das Sie noch einmal die Highlights und Krisen durchleben lässt. Keine Sorge: Es heißt zwar 1963 bis 2015, aber wir würden uns freuen, im kommenden Jahr die nächste Seite über eine neue HSV-Saison in der Bundesliga an das Special anzuhängen: 1963 bis 2016, 2017, 2018... Technisch ist das so vorgesehen und kein Problem.

Verfolgen Sie beim Sliden die HSV-Fieberkurve, die den Tabellenplatz anzeigt, die Zahl von Siegen, Unentschieden, Niederlagen. Schauen Sie sich in kurzen Spots noch einmal die größten Erfolge an, die Stars wie Kevin Keegan, Horst Hrubesch oder Felix Magath, die legendären Trainer wie Ernst Happel oder Branko Zebec. Bei manchen Bildern muss man schmunzeln: Zum Beispiel bei Franz Beckenbauer im blauen HSV-Jersey mit dem Namen eines Sponsors auf der Brust, bei den Frisuren von Uli Stein oder Wolfram Wuttke, der im Spieler-Himmel sicher dem HSV die Daumen drücken wird.

Das Szenario im Tabellenkeller

Hertha BSC (13. Platz/35:50 Tore/35 Punkte)

Spielt am 34. Spieltag in Hoffenheim. Verpasste durch ein torloses Remis gegen Frankfurt die vorzeitige Rettung. „Das Endspiel nächste Woche hätten wir uns gern erspart“, sagte Hertha-Manager Michael Preetz. Der direkte Abstieg ist nach menschlichem Ermessen nicht mehr möglich, der Sturz auf den Relegationsplatz auch eher unwahrscheinlich. Trotzdem waren sie in Berlin sauer: vor allem auf Top-Stürmer Salomon Kalou, der in der 54. Minute frei stehend mit einem laschen Lupfer an Eintracht-Keeper Kevin Trapp scheiterte.

SC Freiburg (14./35:45/34)

Spielt in Hannover. Darf nach einer schwierigen Saison auf ein Happy End hoffen. Bei einem Sieg oder Unentschieden sind die Breisgauer gerettet. Den Last-Minute-Erfolg gegen die Bayern durch das Tor von Nils Petersen feierten sie vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw ausgelassen. Trainer Christian Streich wollte nach dem Schlusspfiff erst einmal in die Kabine verschwinden, legte sich aber auf die Nase. „Jetzt dürfen wir nicht anfangen zu spinnen und zu fliegen“, warnte er vor dem Auswärtsspiel in Niedersachsen.

Hannover 96 (15./38:55/34)

Spielt gegen Freiburg. Ist mit einem Sieg sicher gerettet. Kann aber auch absteigen bei einer Niederlage, wenn Stuttgart in Paderborn gewinnt und der HSV gegen Schalke siegt. „Das war ein wichtiger Schritt, aber noch nicht der entscheidende“, sagte 96-Trainer Michael Frontzeck nach dem 2:0 in Augsburg. Nationaltorwart Ron-Robert Zieler sprach von einem „schönen dreckigen Sieg“. Die jüngsten Trainer-Spekulationen wies Vereinschef Martin Kind zurück. „Wir führen Gespräche erst dann, wenn die Saison beendet ist“, sagte er.

VfB Stuttgart (16./40:59/33)

Spielt in Paderborn. Der große Gewinner des vorletzten Spieltags. Den Siegtreffer zum 2:1 gegen den Hamburger SV feierten die VfB-Profis mit einem Affentanz als Replik auf die angebliche Schelte von Trainer Huub Stevens unter der Woche. Der Holländer soll seine Spieler angeschrien haben: „Ihr seid Affen, das seid ihr!“ Was er gar nicht so gemeint haben wollte. Stevens kann seine zweite Rettungsmission bei den Schwaben krönen. Mit einem Sieg in Paderborn definitiv auch in der kommenden Saison Bundesliga-Mitglied.

Hamburger SV (17./23:50/32)

Spielt gegen den FC Schalke 04. Nach den jüngsten Erfolgserlebnissen unter Bruno Labbadia einer der großen Verlierer des 33. Spieltages. Muss gegen Schalke gewinnen UND auf die Ergebnisse der Konkurrenz schauen. „Wir haben es nun nicht mehr in der eigenen Hand, das fühlt sich beschissen an“, schimpfte Keeper René Adler nach der 1:2-Niederlage beim Abstiegskonkurrenten VfB Stuttgart. „Niemals Zweite Liga“, sangen die Hamburger Fans nach dem Führungstreffer. Gut möglich, dass es das Gründungsmitglied der Liga nun erwischt.

SC Paderborn (18./30:63/31)

Spielt gegen Stuttgart. Mehr als der Sprung auf den Relegationsplatz ist nicht mehr drin für den tapferen Aufsteiger. Muss gegen den VfB gewinnen, und der HSV darf nicht gegen Schalke siegen. Remis oder Niederlage bedeuten den Abstieg. „Wir haben noch eine kleine Chance“, sagte Trainer André Breitenreiter. Ein Eigentor besiegelte kurz vor Schluss das 0:1 auf Schalke. „Es wird Tage dauern, die Niederlage zu verarbeiten. Aber wir werden alles dafür tun, gegen Stuttgart zu gewinnen“, sagte der Coach. Doch selbst das könnte zu wenig sein.

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Am Spieltag selbst werden wir wie gewohnt bei abendblatt.de einen Liveticker anbieten, dazu eine Blitztabelle, die besten Fotos in einer Galerie, Videos, die Sendung "Matz ab" mit Dieter Matz, Marcus "Scholle" Scholz und dem ehemaligen HSV-Profi und heutigen Trainer Stefan Böger. Sie werden hier außerdem über alle Zitate und Reaktionen auch nach dem Spiel bis in die Nacht hinein auf dem Laufenden gehalten. Fehlt eigentlich nur eins: der rettende 15. Platz!