Bremen. Um möglichen Fan-Krawallen vorzubeugen, schlägt Geschäftsführer Klaus Filbry vor, die Gäste-Fans direkt vor ihren Block zu fahren.

Vor dem als Risiko-Spiel eingestuften Nordderby in der Fußball-Bundesliga zwischen Werder Bremen und dem HSV hat Werder-Chef Klaus Filbry die Politik zum Handeln aufgefordert.

„Der Großteil der Beamten wird zur Fan-Trennung eingesetzt. Bei diesem Thema muss die Stadt handeln und für eine bessere Infrastruktur rund um das Weser-Stadion sorgen, das sie ja auch mit betreibt“, sagte Filbry der am Mittwoch erscheinenden „Sport Bild“.

Der Werder-Vorsitzende stellte fest: „Könnten die Gäste-Fans direkt vor ihren Block gefahren werden, würde die Zahl der Beamten, die zur Fan-Trennung eingesetzt werden müssen, deutlich sinken. Und dann auch die damit verbundenen Kosten.“

In dem Risiko-Spiel sollen am Sonntag (15.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) rund 1000 Polizisten für die Sicherheit der 42.000 Besucher sorgen. Deshalb wird die Deutsche Fußball Liga (DFL) als Veranstalter erstmals einen Gebührenbescheid in Höhe von rund 300.000 Euro erhalten. Das hat die Bremer Polizei in einem Schreiben der DFL bereits mitgeteilt.

„Wir können nachvollziehen, dass es ein besonderes Spiel ist. Aber es ist verfrüht, jetzt schon über Einzelheiten zu diskutieren“, sagte Filbry. „Wenn eine Rechnung gestellt wird, dann muss man sehen, wie sie begründet wird, wer der genaue Adressat sein wird. Wie dokumentiert wird, warum und für welche Aufgaben deutlich mehr Polizisten eingesetzt werden mussten.“

Die Rechnung über die Mehrkosten will das Bundesland Bremen auf Grundlage eines umstrittenen Gebührengesetzes aus dem Vorjahr an die DFL schicken, um den erhöhten Aufwand auszugleichen. Die DFL lehnt die Zahlung bislang strikt ab.