Hamburg . Ausgerechnet gegen seinen Ex-Club Bayer Leverkusen darf Adler wieder zwischen die Pfosten. Drobny bleibt nur die Rolle des Zuschauers.

René Adler ist wieder die Nummer 1 beim HSV! Das entschied Interimstrainer Peter Knäbel nach der Nachmittagseinheit am Donnerstag, wie der Verein bestätigte. Er habe sich seinen Einsatz verdient, wird der Fußballlehrer auf HSV.de zitiert.

Knäbel rief zu seinem Amtsantritt einen offenen Konkurrenzkampf im Tor aus und ist nun davon überzeugt, dass ein Wechsel auf dieser Position der richtige Schritt Richtung Klassenerhalt ist.

Drobny hatte die Diskussion um die Nummer eins mit seiner unnötigen Roten Karte aus dem Hoffenheim-Spiel erst ins Rollen gebracht. Adler nutzte seine Chance, vertrat den gesperrten Tschechen fehlerfrei.

Knüpft Adler wieder an alte Zeiten an?

Das letzte öffentliche Lob von hoher Seite erhielt der ehemalige Leverkusener nach dem Testspiel in Osnabrück: „Er hat sehr gut gehalten, konnte Pluspunkte sammeln“, hatte Knäbel gesagt. Drobny konnte das nicht – das lag allerdings daran, dass der Tscheche in seiner Einsatzzeit nach dem Wechsel kaum einen Schuss auf sein Tor bekam.

Dass Adler wieder nah dran ist an der Stammformation, unterstreicht er im Training seit Monaten. Der frühere Nationaltorwart scheint an die Form anzuknüpfen, die er bei seiner Premierensaison 2012/13 beim HSV auf den Platz brachte. Damals landete der Bundesligadino auch seinetwegen auf dem siebten Tabellenrang. Adler wehrte die meisten Schüsse aller Bundesligakollegen ab, Gesamteindruck: überragend. Nun geht es ausgerechnet gegen Leverkusen (Sonnabend, 15.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de), den Club, der vor seinem Wechsel zum HSV nicht mehr an ihn geglaubt hat. Mehr Motivation geht nicht.

Drobny ist keine gewöhnliche Nummer 2

Doch die vergangene Saison hängt noch nach. Das große Talent Adlers blitzte da nur selten auf, dafür leistete er sich viele folgenschweren Patzer. Acht Treffer musste der Torhüter in der Relegationssaison auf seine Kappe nehmen, fiel vor den beiden entscheidenden Begegnungen um den Klassenverbleib mit Rückenproblemen aus – und verlor seinen Stammplatz am dritten Spieltag dieser Saison endgültig an Drobny.

Viel ist dem 35-Jährigen, der eigentlich keine gewöhnliche Nummer 2 ist, nicht vorzuwerfen: Im Großen und Ganzen machte Drobny in dieser Saison einen sicheren Eindruck, grobe Fehler erlaubte er sich kaum. Spiele, in denen er Punkte im Alleingang festhielt, so wie es seinem Konkurrenten in seinen Glanzzeiten des Öfteren gelang, waren allerdings auch selten. Nun hat Adler die Chance, auf die er seit Monaten wartet. „Ich will dem Trainer jeden Tag Argumente liefern, dass ich wieder ins Tor komme“, hatte der 30-Jährige bereits in der Winterpause angekündigt.