Hamburg . Jansen, Behrami und Holtby trainieren mit der Mannschaft. Westermann gewinnt internes Duell gegen Cléber. Van der Vaart muss bleiben.

Joe Zinnbauer kann aufatmen. Die verletzten Valon Berahmi und Cléber sind bereits am Dienstag auf den Platz zurückgekehrt - am Mittwoch stiegen auch Marcell Jansen, René Adler und Lewis Holtby (wenn auch noch ohne Zweikämpfe) wieder ins Teamtraining ein. Am Donnerstag wird zudem die Rückkehr von Ivica Olic und Pierre-Michel Lasogga erwartet.

Gegen den wiedererstarkten BVB glaubt der HSV-Trainer am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) erneut an eine Überraschung. „Auch wenn wir eine sehr starke Dortmunder Mannschaft erwarten – es ist trotzdem immer etwas machbar. Vor dem Spiel gegen Gladbach hat auch keiner etwas auf uns gegeben, ebenso wenig wie vor dem Spiel gegen Leverkusen. Aber wir haben es geschafft, auch da Punkte zu sammeln“, sagte Zinnbauer HSV total.

Die Bilanz gegen Borussia Dortmund in den vergangenen Jahren zeigt, dass der HSV zuletzt besser gegen spielstarke Teams zurecht gekommen ist, als gegen Gegner auf Augenhöhe. Aus den letzten fünf Bundesliga-Spielen gegen den BVB gingen die Hamburger vier Mal als Sieger vom Platz. Gemeinsam mit Sportdirektor Peter Knäbel besuchte Zinnbauer am Dienstag das Pokal-Spiel der Dortmunder in Dresden (2:0), um sich auf den kommenden Gegner vorzubreiten. „Wir brauchen die alte Kompaktheit, wir müssen die Zweikämpfe annehmen und vor allem müssen wir die Zweikämpfe gewinnen. Und wir müssen uns im Spiel nach vorne etwas zutrauen. Das ist der Schlüssel, um Dortmund zu begegnen“, so Zinnbauer.

Zinnbauer muss umstellen

Defensiv muss der 44-Jährige nach den Ausfällen von Slobodan Rajkovic (Kapselverletzung) und Matthias Ostrzolek (Sperre) umstellen. Heiko Westermann und Cléber bildeten am Dienstag im Trainingsspiel gegen die U23 (2:2) gemeinsam die Innenverteidigung. Westermann scheint derzeit bessere Karten zu haben, neben Abwehrchef Johan Djourou in die Startelf zu rücken. „Wir wissen, was wir an Heiko Westermann haben. Wir wissen aber auch, zu was Cléber in der Lage ist. Allerdings war Cléber länger verletzt, der Spielrhythmus fehlt ein wenig“, sagte Zinnbauer. Dennoch will er die Trainingseindrücke unter der Woche noch abwarten. „Ich will den Fight sehen von beiden Spielern, wer uns zeigen will, dass er der Bessere ist und unbedingt spielen will.“

HSV verliert in Frankfurt

Der auffällige Lucas Piazon im Zweikampf mit Nicolai Müller
Der auffällige Lucas Piazon im Zweikampf mit Nicolai Müller © ThorstenWagner
Alexander Meier verliert das Kopfballduell gegen Gojko Kacar
Alexander Meier verliert das Kopfballduell gegen Gojko Kacar © ThorstenWagner
Frankfurt-Trainer Thomas Schaaf an der Seitenlinie
Frankfurt-Trainer Thomas Schaaf an der Seitenlinie © Alex Grimm
Frankfurts Alexander Madlung foult Hamburgs Mohamed Gouaida
Frankfurts Alexander Madlung foult Hamburgs Mohamed Gouaida © Christian Klein
Gojko Kacar und Makoto Hasebe
Gojko Kacar und Makoto Hasebe © Alex Grimm
Rafael van der Vaart saß von Beginn an auf der Bank
Rafael van der Vaart saß von Beginn an auf der Bank © Alex Grimm
Frankfurts Elfmetertorschütze Alexander Meier (M) jubelt mit seinen Mannschaftskollegen Takashi Inui (l-r), Stefan Aigner und Marc Stendera
Frankfurts Elfmetertorschütze Alexander Meier (M) jubelt mit seinen Mannschaftskollegen Takashi Inui (l-r), Stefan Aigner und Marc Stendera © Christian Klein
Kurz vor der Pause jubelte dann der HSV: Zoltan Stieber traf zum 1:1
Kurz vor der Pause jubelte dann der HSV: Zoltan Stieber traf zum 1:1 © Alex Grimm
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Für den gesperrten Ostrzolek könnte der wiedergenesene Jansen auflaufen. Zinnbauer will aber kein Risiko eingehen und wartet die Woche ab. „Wir wollen in jedem Fall bei allen Spielern zu hundert Prozent sicher sein, dass es klappen kann. Keiner hat etwas davon, wenn jemand nach 15 Minuten verletzt ausgewechselt werden muss und unser Wechselkontingent belastet wird.“

Van der Vaart soll vorerst bleiben

Über die Rückkehr von Behrami freut sich Zinnbauer indes am meisten, gilt der Defensivallrounder als wichtige Säule im HSV-Spiel. „Valon ist ein Leader, der Chef auf dem Platz. Er ist ein Siegertyp, will immer gewinnen und reißt die Mannschaft mit. Wenn er mir signalisiert, dass es geht, dann spielt er auch.“

Zinnbauer hat sich auch zu den Wechsel-Spekulationen um Kapitän Rafael van der Vaart geäußert, der offenbar ein lukratives Angebot von MLS-Club Kansas City vorliegen haben soll. „Er drängt sich gerade auf. Ihn wurmt es sehr, dass er zuletzt zweimal nur Reservist war. Den Eindruck, dass er früher gehen will, habe ich nicht und aus sportlicher Sicht wäre ich auch dagegen“, sagte der HSV-Trainer. Die Amerikaner wollen van der Vaart am liebsten sofort verpflichten.