17 Spiele saß Joe Zinnbauer als HSV-Trainer in der Bundesliga bereits auf der Bank. Gegen den FC Bayern beginnt für ihn persönlich die Rückrunde. Zeit, Bilanz zu ziehen.

Hamburg. Für Joe Zinnbauer beginnt die Rückrunde in der Fußball-Bundesliga eigentlich erst am Sonnabend. Schließlich saß der HSV-Trainer erst am 20. September das erste Mal auf der Hamburger Bank – und feierte mit dem 0:0 gegen den FC Bayern ein überraschend starkes Debüt. 17 Spieltage später heißt der Gegner wieder Bayern München. Nur die Vorzeichen sind vor dem Nord-Süd-Schlager in der Allianz Arena dieses Mal etwas besser.

Während der Spitzenreiter aus München nur holprig in die Rückrunde gestartet ist (4 Punkte aus drei Spielen), hat sich der HSV mit zwei Siegen in Folge Luft im Abstiegskampf verschafft und neues Selbstvertrauen gesammelt. Auch wenn der jüngste 2:1-Erfolg gegen Hannover 96 glücklich und spielerisch wenig ansprechend war, gibt es keinen Grund „sich für den Sieg zu entschuldigen“, wie Zinnbauer befand. „Auch wenn es nicht meiner Vorstellung von Fußball entsprach.“

Zinnbauer darf mit seiner ersten persönlichen Hinrunde als HSV-Trainer jedenfalls zufrieden sein. Stand der HSV bei seinem Amtsantritt noch auf dem letzten Tabellenplatz, führte der 44-Jährige den Club nun auf Platz 12. 6 Siege, 4 Unentschieden und 7 Niederlagen – unter der Leitung Zinnbauers holte der HSV bislang 22 Punkte. Das ist ein Schnitt von 1,29 Punkten pro Spiel.

Veh ist besser als Zinnbauer

Damit ist seine Bilanz deutlich besser als die seiner Vorgänger Mirko Slomka und Bert van Marwijk. Slomka holte in seiner siebenmonatigen Amtszeit in 16 Partien nur 12 Punkte. Das ist ein Durchschnitt von lediglich 0,75 Punkten pro Spiel. Auch Vorgänger van Marwijk war nicht wesentlich besser. Der Niederländer kam mit dem HSV in seiner fünfmonatigen Zeit in 15 Spielen ebenfalls auf 12 Punkte. Im Schnitt: 0,8 Punkte pro Spiel.

Der letzte HSV-Trainer, der eine bessere Bilanz als Zinnbauer aufweisen konnte, war Armin Veh. Der ehemalige Stuttgart-Coach holte in acht Monaten beim HSV in 26 Spielen 37 Punkte. Das sind 1,42 Punkte pro Spiel.

Zinnbauer ist sich des Vertrauens seiner Vereinsführung jedenfalls sicher. „Wir als Trainer haben das Vertrauen des Vereins - von Dietmar Beiersdorfer, Peter Knäbel und Bernhard Peters. Das wird uns in jeder Woche wieder bestätigt“, sagte Zinnbauer „Sky Sport News HD“. Knäbel sei davon überzeugt, dass Zinnbauer auch am Saisonende noch HSV-Trainer ist. Viel Zeit für Zinnbauer, auch Vehs Bilanz beim HSV zu überbieten.