HSV-Quartett Hilke, Gernandt, Beiersdorfer und Wehmeyer kämpfen am Golf um eine Verlängerung der Partnerschaft - deren Ende nach Ansicht von Marketingexperten kaum zu kompensieren wäre.
Dubai. Viel geschlafen haben Joachim Hilke und Karl Gernandt in der Nacht zum Dienstag nicht. HSV-Marketingvorstand Hilke nahm den Nachtflug aus Hamburg nach Dubai, Aufsichtsratschef Gernandt flog am frühen Morgen aus Zürich ein. Doch die Strapazen sollen sich lohnen, daran haben die beiden HSV-Verantwortlichen keinen Zweifel. Denn bereits an diesem Mittwochabend ist das HSV-Duo gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer und Clubmanager Bernd Wehmeyer zum Abendessen von Hauptsponsor Emirates eingeladen. „Dass man sich mal trifft, wenn man in der gleichen Stadt ist, dürfte wenig überraschen“, relativiert Hilke. Doch obwohl Hamburgs Verantwortliche nicht müde werden zu betonen, dass es sich keinesfalls um Vertragsverhandlungen, sondern nur um ein informelles Tête-à-Tête handelt, ist der Druck groß.
Seit der Saison 2006/07 ist die staatliche Fluggesellschaft aus Dubai Hauptsponsor beim HSV. Die Partnerschaft, immerhin jährlich 7,5 Millionen Euro wert, läuft noch bis zum Sommer, wobei es eine Option auf Verlängerung für ein Jahr gibt. Doch danach wäre der HSV – Stand jetzt – ohne Hauptsponsor und ohne Namensgeber für die Arena. Denn Stadionnamensgeber Imtech, deren Verantwortliche zuletzt auch von atmosphärischen Störungen mit dem HSV sprachen, hat aus finanziellen Gründen längst das definitive Ende der Partnerschaft angekündigt. Und auch Emirates hatte zuletzt unverhohlen eine bessere Performance angemahnt. „Wir hoffen, dass der Verein bald wieder an seine Erfolge anknüpfen kann“, sagte Thierry Antinori, Vizechef von Emirates, mitten in der Hochphase des Abstiegskampfs in der vergangenen Saison. Man sei ein loyaler Partner, könne sich aber auch vorstellen, bei anderen deutschen Clubs einzusteigen. Eine Möglichkeit, die Hamburgs Verantwortliche, die zuletzt einen Großteil der Sponsoren gewechselt haben, unter allen Umständen verhindern wollen.
Bier-Sponsor (Bitburger statt Holsten) und Gesundheitspartner (Hanseatische Krankenkasse statt Techniker Krankenkasse) wurden bereits in den vergangenen Wochen aus unterschiedlichen Gründen getauscht. Doch ein Wechsel auf der HSV-Brust, da sind sich Marketingexperten einig, wäre finanziell nach dem gebotenen Fußball der vergangenen zwei Jahre kaum zu kompensieren. Und spätestens dann würden wohl wirklich schlaflose Nächte drohen.