Der HSV sucht nach einer Verstärkung in der Offensive. Der formschwache Pierre-Michel Lasogga macht sich darüber „gar keinen Kopf“ - und wehrt sich gegen Kritik.

Hamburg. Pierre-Michel Lasogga macht eine richtig gute Figur – als Model. Im feinen Zwirn und lässiger Lederjacke posierte der Stürmer des HSV gerade für einen Herrenausstatter. Auf dem Rasen gibt er im Moment dagegen aber eher ein trauriges Bild ab. Nach nur zwei mickrigen Treffern in der Hinrunde schauen sich die Hamburger längst nach einem weiteren Stürmer um.

Doch Lasogga bleibt trotz der drohenden Konkurrenz cool und wehrt sich gegen Kritik an seinem angeblich schlechten Fitness-Zustand. „Ich habe keine Kilos zu viel, bin halt stärker gebaut“, sagte der 23-Jährige in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung: „Ich sah letztes Jahr genauso aus. Da hat sich auch keiner beschwert.“ Über die Feiertage habe er sich keineswegs gehen lassen: „Ich habe alles getan, was uns aufgetragen wurde. Und auch noch ein wenig mehr. Ich bin gut drauf.“

In der Vorsaison hatte Lasogga den Bundesliga-Dino mit 13 Toren noch fast im Alleingang vor dem „Aussterben“ gerettet. Doch in dieser Spielzeit bleibt der bullige Stürmer hinter den Erwartungen zurück. „Auch ich will der Mannschaft wieder mehr mit Toren helfen“, sagte Lasogga.

HSV sucht einen neuen Stürmer

Wegen der schwächsten Torausbeute der Liga (nur neun Treffer) sucht der HSV für die Rückrunde noch nach einem treffsicheren Angreifer. „Wir brauchen mehr Spieler, die ein 1:0 erzielen können“, sagte Sportchef Peter Knäbel zuletzt. Der Tabellen-14. wird unter anderem mit Vaclav Kadlec (Eintracht Frankfurt), Paul-José Mpoku (Standard Lüttich) und Anthony Modeste (1899 Hoffenheim) in Verbindung gebracht. Lasogga macht sich darüber „gar keinen Kopf. Dann sind wir eben einer mehr. Ich muss und will sowieso Gas geben.“

Und während Knäbel indirekt den Druck auf Lasogga erhöht, verteilt Trainer Joe Zinnbauer fleißig verbale Streicheleinheiten. „Er wird Vollgas geben und die Tore schießen, die wir brauchen“, sagte Zinnbauer über Lasogga mit Blick auf die Rückrunde.

Auch der kriselnde Hoffnungsträger der Fans verspricht Besserung. Eine Zitter-Saison inklusive nervenaufreibendem Gang in die Relegation soll sich an der Elbe unter keinen Umständen wiederholen. „Wir schauen nach vorne, haben uns einiges vorgenommen. Wir wollen gleich zum Auftakt punkten. Mit zwei, drei Siegen stehen wir dann gleich ganz anders da“, sagte Lasogga.

Ab Sonntag feilen Lasogga und der HSV in der Wüste von Dubai an ihrer Form, zum Rückrundenstart gegen den 1. FC Köln (31. Januar) soll dann die Wende zum Guten eingeleitet werden. „Vielleicht brauchen wir einfach mal einen Dosenöffner, ein 4:0 oder so. Und dann knallen wir los“, sagte Lasogga. Der Angreifer will nicht mehr nur als Model eine gute Figur machen.