HSV-Profi Tolgay Arslan vermisst nach der durchwachsenen Hinrunde Rückendeckung von seinem Club. Ein Wechsel noch in der Winterpause ist wahrscheinlich. Offenbar gibt es Interessenten.

Hamburg. Der erste Silvesterabend als Vater war für HSV-Profi Tolgay Arslan eine vergleichsweise ruhige Veranstaltung. Essen mit Freunden. Sohn Kian, der im Oktober geboren wurde, immer im Blick. Nur auf einen kurzen Abstecher gingen die Männer noch in die Diskothek Golden Cut. „Es blieb alles im Rahmen“, sagt der 24-Jährige, der sich nun wieder auf seine sportliche Zukunft konzentrieren will. Wo diese liegt, weiß Arslan selbst noch nicht genau. „Ich habe ein paar Mal mit meinem Berater gesprochen. Es gibt einige Anfragen anderer Clubs, aber noch nichts Konkretes“, sagt der Mittelfeldmann, der die zuletzt aufkeimenden Gerüchte um ein hinterlegtes Interesse Inter Mailands ins Reich der Fabeln verweist. Obwohl Arslan unlängst zu Protokoll gab, dass es ein Traum sei, in Italien zu spielen. Spielervermittler Francesco Di Frisco ist seit einem Monat der neue Mann seines Vertrauens, der zusammen mit Vater Erhan Arslan die Karriereplanung vorantreibt.

Zum Trainingsauftakt am 5. Januar will Arslan auf jeden Fall beim HSV erscheinen. Doch ob er in Hamburg noch eine Zukunft hat, ist fragwürdig. „Ich hatte einige Gespräche mit Peter Knäbel (Direktor Profifußball, die Red.). Er hat mir nicht erzählt, dass mich der Verein unbedingt halten möchte, und das sagt ja schon einiges aus“, erklärt Arslan vielsagend. Aus seiner Affinität zu den türkischen Spitzenclubs macht der Deutschtürke keinen Hehl. Als Kind sei Galatasaray Istanbul sein Lieblingsclub gewesen. „Aber mittlerweile fiebere ich auf internationaler Ebene mit jedem türkischen Verein mit.“ Auch Besiktas und Fenerbahce hatten ihre Fühler bereits ausgestreckt.

Trotz aller Veranlagung hat Arslan den Durchbruch zu einer unumstrittenen Stammkraft beim HSV nie geschafft, zuletzt wurde der Techniker nur noch sporadisch eingewechselt. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Der Bundesliga-Dino will zudem im Winter unbedingt Profis loswerden, um finanziellen Spielraum für einen neuen Offensivspieler zu schaffen. „Ich habe dem HSV viel zu verdanken, bin hier zum Profi gereift, der Verein mit seinen Fans ist fantastisch“, sagt Arslan. Doch – so scheint es zumindest – ist dieses Kapitel bald abgeschlossen.