Der Enkel von Uwe Seeler spielt in der Rückrunde ausgerechnet für Werder Bremen. Warum sich die Hamburger nicht um Bayers Levin Öztunali bemüht haben, ist dem HSV-Idol ein Rätsel.
Hamburg. HSV-Idol Uwe Seeler hat sich verwundert über das Leihgeschäft seines Enkels Levin Öztunali zum Erzrivalen Werder Bremen gezeigt. „Es hat sich mal wieder niemand darum gekümmert, ob Levin nach Hamburg zurückkommen würde“, sagte der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft der Hamburger Morgenpost.
Bayer Leverkusen hatte am Sonntag den im Sommer 2013 vom HSV verpflichteten 18-Jährigen für 18 Monate an die abstiegsbedrohten Bremer ausgeliehen. Das Nachwuchstalent war beim Werksclub in der Hinrunde lediglich sechsmal zu Teileinsätzen gekommen. Mit dem noch bis Saisonende an Borussia Mönchengladbach ausgeliehenen Weltmeister Christoph Kramer hat Leverkusen unterdessen den Vertrag bis 2019 verlängert.
Grundsätzlich begrüßt der Seeler, dass der Sohn seiner jüngsten Tochter Frauke an der Weser mehr Spielpraxis erhalten dürfte. „Mit der Werder-Entscheidung habe ich kein Problem. In Bremen habe ich viele Freunde. Levin kann selbstständig entscheiden, das ist nicht meine Angelegenheit“, sagte Seeler dem Abendblatt: „Wenn er glaubt, er hat bei Werder eine gute Chance zu spielen, soll er dort hingehen.“
Bremens Cheftrainer Viktor Skripnik kennt Öztunali seit Jahren. „Ich konnte seinen Werdegang regelmäßig beobachten, weil er uns in den Jugendteams des HSV immer das Leben schwer gemacht hat.“ Werders Sportdirektor Thomas Eichin meinte: „Wir gewinnen eine Option mit großer Qualität hinzu, und Levin Öztunali hat hier eine große Chance, Spielpraxis zu sammeln. Es ist genau die Art von Transfer, der uns weiterhelfen kann.“