Engagiert gespielt und trotzdem verloren: Der HSV muss sich trotz einer Pausenführung mit 1:3 dem FC Augsburg geschlagen geben. Die Hamburger rutschen damit auf Platz 17 ab.

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Der HSV muss nach dem 2:0-Erfolg gegen Werder Bremen im Nordderby vor einer Woche wieder einen Dämpfer hinnehmen. Trotz einer ansprechenden Leistung kamen die Gäste nicht über ein 1:3 gegen den FC Augsburg hinaus. Halil Altintop (50. Minute), Raul Bobadilla (62.) und Paul Verhaegh (70./Foulelfmeter) sorgten vor 30.321 Zuschauern in Augsburg für die Wende, nachdem Rafael van der Vaart (45.+1) den HSV in Führung gebracht hatte.

Die Hamburger durften sich diesmal lediglich über eine Pausenführung freuen. Dabei hatten gute Torchancen lange Seltenheitswert. Van der Vaart (10.) schoss am FCA-Tor vorbei. Artjoms Rudnevs (12.), der nach seinem Joker-Treffer gegen Werder den Vorzug vor Pierre-Michel Lasogga erhalten hatte, köpfte drüber. Der 37-jährige Alexander Manninger, der den verletzten Stammkeeper Marwin Hitz (Kreuzbandteilriss) tadellos vertrat, musste erst in der zweiten Halbzeit richtig eingreifen.

Mehr zu tun hatte HSV-Torhüter Jaroslav Drobny im nasskalten Augsburger Wetter. Von den Hüftproblemen, wegen denen der Tscheche am Freitag das Training hatte abbrechen müssen, war vor der Pause nichts zu sehen. Nach einem Kopfball von Jan-Ingwer Callsen-Bracker (14.) klärte Drobny zur Ecke, ebenso wie einen Freistoß von Bobadilla (27.). Aber auch die Augsburger zeigten lange keine große Durchschlagskraft.

Die beste Chance, zugleich der schönste Hamburger Angriff des Spiels, brachte das 1:0. Nach einem Ball vom rechten Flügel in die Spitze legte Rudnevs auf van der Vaart ab. Der Kapitän nahm den Ball fein mit und verwandelte sicher.

Elfmeter-Pfiff mehr als zweifelhaft


Lange hielt die HSV-Führung nicht. Druckvoll kamen die Augsburger aus der Kabine – und nach einem Foul des ehemaligen FCA-Mannes Matthias Ostrzolek an FCA-Kapitän Paul Verhaegh gab es Freistoß für die Gastgeber. Im Anschluss an die Hereingabe von Tobias Werner ging Nikola Djurdjic gegen den zögerlichen Drobny nicht entschlossen genug zum Ball, aber dafür war Altintop zur Stelle.

Der schnelle Ausgleich tat dem Team von Trainer Markus Weinzierl sichtlich gut. Augsburg dominierte das Geschehen und belohnte sich mit dem Führungstreffer. Über Werner und Abdul Rahman Baba kam der Ball zu Bobadilla, der nach dem feinen Spielzug zu seinem dritten Saisontor einnetzte.

Für die Entscheidung sorgte Kapitän Verhaegh, der auch seinen fünften Elfmeter in dieser Saison verwandelte. Bei einem Zweikampf mit Ashton Götz war Djurdjic zuvor zu Fall gekommen. Die Entscheidung von Schiedsrichter Jochen Drees war allerdings mehr als zweifelhaft. Beide Spieler sind mit gestrecktem Bein zum Ball gegangen. Statt Elfmeter und Gelbe Karte für Götz, wäre auch Freistoß HSV und Gelb für Djurdjic vertretbar gewesen.

Westermann verletzt sich schwerer


Callsen-Bracker (77.) rettete wenig später kurz vor der Linie und verhinderte so den Anschlusstreffer. Manninger zeigte sein Können dann mit einer glänzenden Parade gegen den eingewechselten Julian Green.

Bitter für beide Teams waren frühe verletzungsbedingte Wechsel: Nach zwölf Minuten musste Augsburgs Tim Matavz raus, nach 35 Minuten wurde der Hamburger Heiko Westermann in die Kabine geführt.

Der HSV muss einen längerfristigen Ausfall von Westermann fürchten. Der 27-malige Nationalspieler humpelte mit einer Knieverletzung und an Krücken aus dem Stadion in Augsburg. „Wahrscheinlich Innenband, wahrscheinlich wird er länger ausfallen“, sagte Trainer Josef Zinnbauer.