Die Talente des HSV machen Hoffnung auf eine bessere sportliche Zukunft. Matti Steinmann hat sich sogar in den Fokus des DFB gespielt. Auch Sturmtalent Ahmet Arslan könnte bald durchstarten.

Hamburg. Ungeschlagen nach 16 Saisonspielen, gefährlichste Offensive der Liga, und Tabellenführer mit zwölf Punkten Vorsprung: Von einer stolzen Bilanz wie bei ihrer U 23 in der Regionalliga Nord können die Profis des HSV nur träumen. Vor seiner Beförderung zum Profitrainer hat Joe Zinnbauer die HSV II-Mannschaft, die im Frühjahr noch gegen den Abstieg spielte, zum Spitzenteam geformt.

Einige Leistungsträger der „Zwoten“ kommen mittlerweile sogar schon bei den Profis zum Einsatz. Matti Steinmann durfte in der Bundesliga und im DFB-Pokal sogar zweimal gegen den großen FC Bayern ran. „Es war der Wahnsinn, gegen die beste Mannschaft der Welt zu spielen. Das motiviert für weitere Einsätze“, sagt der 19-Jährige.

Selbst Steinmann ist vom Aufschwung des HSV-Nachwuchses überrascht. „Die U23 ist eine Super-Mannschaft mit einem tollen Teamgeist. Aber richtig erklären kann ich mir selber nicht, dass es so viel besser läuft als letzte Saison“. Der gebürtige Hamburger absolvierte diese Saison elf Spiele für die Zweite. Trainieren tut er aber fast ausschließlich mit den Profis. Durch seine Einsätze hat er sich Respekt erarbeitet. Nicht nur beim HSV, sondern auch beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). Frank Wormuth hat ihn für die U20-Länderspiele gegen die Schweiz an diesem Freitag und Polen am Dienstag nominiert.

Zinnbauer gibt Talenten Chance

„Das kam für mich total überraschend und ist natürlich eine Bestätigung meiner Leistung beim HSV“, meint Steinmann erfreut. 2009 wechselte der Mittelfeldakteur in die Nachwuchsabteilung des Liga-Dinos. Seit mehr als zwei Jahren mischt er beim Training und in Testspielen der Profis mit. Im Sommer unterschrieb er seinen ersten Profivertrag bis 2017.

Seine Erkenntnis: „Seitdem Zinnbauer da ist, bekommen mehr junge Spieler eine Chance. Die Durchlässigkeit ist besser als zuvor, weil der Trainer die zweite Mannschaft trotz seiner Beförderung nicht abgehakt hat.“ Auch Ashton Götz und Tolcay Cigerci wurden bereits von der U23 zu den Profis hochgezogen und eingesetzt. Und in Valmir Nafiu gab ein weiterer Spieler sein Erstliga-Debüt, der zumindest zeitweise im HSV-Nachwuchs ausgebildet wurde.

Arslan ist Top-Torjäger der Regionalliga Nord

Möglicherweise ist beim HSV II sogar ein Spieler zu finden, der das aktuelle Sturmproblem der Profis lösen könnte. Ahmet Arslan ist mit 13 Treffern der Top-Torjäger der Regionalliga Nord. Mittrainieren durfte der Deutsch-Türke auch schon bei den Profis. Allzu hohe Erwartungen will der 20-Jährige allerdings (noch) nicht schüren: „Bundesliga ist eine andere Welt als Regionalliga. Das stelle ich auch im Training fest“.

An seinem großen Ziel hält er dennoch fest. „Wenn man eine längere Zeit dort mittrainiert, kann man sich dem Niveau anpassen. Es ist mein Traum, irgendwann in der großen Arena zu spielen.“ Vielleicht geht dieser Traum ja schon bald in Erfüllung.