Durch die Rückkehr des HSV-Kapitäns Rafael van der Vaart könnte Marcell Jansen gegen Hoffenheim seinen Startplatz verlieren. TSG-Coach Markus Gisdol hätte lieber vor der Zinnbauer-Ära gegen Hamburg gespielt.
Hamburg. 1:5 und 0:3 - in der vergangenen Bundesliga-Saison hat der Hamburger SV beide Partien gegen die TSG Hoffenheim deutlich verloren. Und auch in dieser Spielzeit ist wieder mit einem starken Gegner zu rechnen, wenn die Hoffenheimer am Sonntag (15.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) im Volkspark gastieren.
Doch die Fans des HSV hoffen darauf, mit dem Rückenwind des Dortmund-Erfolgs den ersten Heimsieg seit einem halben Jahr einzufahren. Hamburgs Coach Josef „Joe“ Zinnbauer aber warnt: „Wir haben das Spiel gegen Dortmund intern richtig eingeordnet. Für uns war dieser Sieg kein Brustlöser oder Indiz dafür, dass wir jetzt in bessere Zeiten aufbrechen. Wir müssen uns alles wieder hart erarbeiten.“
Er kann gegen Hoffenheim wieder auf Kapitän Rafael van der Vaart zurückgreifen. Dafür könnte Lewis Holtby auf die linke Seite rücken, möglicherweise muss Marcell Jansen weichen. Auch Schlussmann Jaroslav Drobny ist nach einer Handverletzung wieder fit, Mittelfeld-Chef Valon Behrami nach Kniereizung ebenfalls.
Hoffenheim, in der Vorsaison im Volkspark mit 5:1 erfolgreich, war vor dem achten Spieltag Tabellenzweiter. Der Club ist seit acht Bundesliga-Spielen ohne Niederlage und kann den Vereinsrekord von September 2010 brechen. Wieder zurückkehren könnte der bosnische Nationalspieler Ermin Bicakcic, der seinen Muskelfaserriss im Oberschenkel auskuriert hat.
Gisdol schwärmt von Zinnbauer
Der HSV will seinen Ruf als schlechtestes Heimteam (nur ein Punkt aus drei Heimspielen) dringend loswerden. Zinnbauer warnte allerdings vor den starken Konterspielern der TSG: „Wir müssen gewaltig aufpassen. Das wird ein ganz anderes Spiel als in Dortmund.“ Vor der Länderspielpause hatte der HSV 1:0 bei der Borussia gewonnen.
Hoffenheims Trainer Markus Gisdol äußerte sich lobend über den neuen Erstliga-Kollegen: „Es ist deutlich zu sehen, dass der neue Trainer beim HSV etwas bewegt hat. Ich hätte lieber vor vier, fünf Wochen gegen den HSV gespielt. Die Neuzugänge sind jetzt gut integriert, die Mannschaft wirkt runder. Man erkennt eine klare Aufwärtstendenz.“
Wie Zinnbauer während des Spiels mit seinen Profis Kontakt aufnimmt, verriet der Neu-Coach jetzt in der „Bild am Sonntag“: „Wir haben einige Signale verabredet. Da wissen die Spieler, was zu tun ist.“ Beim HSV hat Zinnbauer übrigens auch selbst einen Trainer. Wie er dem Blatt gestand, lässt sich der 44-Jährige bei seinen Kabinenansprachen unregelmäßig von Sportdirektor Bernhard Peters filmen und anschließend analysieren. Die Entscheidungen über den Umgang mit den Spielern überlasse Peters aber ganz dem früheren U21-Coach.