Beiersdorfer habe großen Anteil am Transfer von Holtby, der sich wahnsinnig auf den HSV freut. Green darf sich Medizincheck sparen. Demirbay und Tah verliehen. Badelj nach Florenz, Skjelbred zu Hertha.

Hamburg. Lewis Holtby ist da! Der neue Hoffnungsträger des HSV traf am Montagmorgen um 9.02 Uhr zum Medizincheck im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ein. Am Abend unterzeichnete er den Leihvertrag für ein Jahr. Holtby wird die Nummer 18 tragen. Damit hat der HSV seine Transferaktivitäten in dieser Wechselperiode abgeschlossen, wie der Verein mitteilte. Nun dürfte sich Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer erst einmal einen Urlaub gönnen.

Holtby präsentierte sich auffällig gut gelaunt. „Ich freue mich wahnsinnig auf den HSV“, sagte der 23-Jährige dem Abendblatt. Der talentierte Mittelfeldspieler, der zuletzt bei den Tottenham Hotspur einen Stammplatz auf der Bank hatte, will vor allem wieder mehr Einsatzzeiten bekommen. „Ich will endlich wieder spielen“, lautet seine klare persönliche Zielsetzung für die Leihzeit beim HSV.

Das blamable 0:3 vor heimischer Kulisse gegen Aufsteiger SC Paderborn hat Holtby nicht verfolgt. „Ich konnte das Spiel nicht sehen, bin aber zuversichtlich, dass wir zurück in die Erfolgsspur finden werden“, sagte der Mittelfeldspieler.

Holtby machte gleich klar, dass Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer großen Anteil am Transfer habe. „Er ist ein super Typ, der sich unglaublich reinhängt“, sagte der dreimalige Nationalspieler: „Er hat jetzt 39 Grad Fieber, weil ihn die Transferphase so zugesetzt hat.“

Der ehemalige Schalker wird zunächst für ein Jahr aus London ausgeliehen, der HSV sicherte sich zudem eine Kaufoption. Sein Jahresgehalt von fünf Millionen Euro per annum zahlt voraussichtlich Tottenham zum Teil weiter. Für die die Hamburger ist diese Summe nicht bezahlbar.

Holtby will sich über konstant gute Leistungen im Verein auch wieder für die Nationalmannschaft empfehlen. Torhüter Manuel Neuer traut ihm diesen Schritt zu. "Er hat das Potenzial, in den nächsten Jahren wieder zum Nationalteam zu stoßen“, sagte Neuer dem Abendblatt über den dreimaligen Nationalspieler: „Das ist auf jeden fall ein guter Transfer für den HSV."

HSV-Neuzugang Julian Green kann sich hingegen den Medizincheck im UKE sparen. Der US-Nationalspieler, der für ein Jahr vom FC Bayern München ausgeliehen wird, absolvierte den Medizincheck beim Rekordmeister und flog im Anschluss direkt zur Nationalmannschaft. Der HSV vertraut der Einschätzung von Vereins- und Nationalmannschaftsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Eine Kaufoption für den 19-jährigen Mittelfeldspieler war den Münchnern indes nicht zu entlocken. Green wird beim HSV mit der Rückennummer 37 auflaufen.

Letzte Details sind inzwischen auch bei Mittelfeldspieler Per Skjelbred geklärt. Der Norweger wechselt für eine Ablösesumme von 1,3 Millionen Euro zu Hertha BSC. Die Berliner hatten den 27-Jährigen bereits im vergangenen Jahr ausgeliehen. Beim HSV konnte sich Skjelbred nie in der Stammelf etablieren.


Inzwischen ist auch alles klar mit Jonathan Tah. Der talentierte Abwehrspieler wird bis Saisonende an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen. Beim Zweitligisten soll der 18-Jährige, der beim HSV nach Djourou, Westermann, Kacar und Cléber nur Innenverteidiger Nummer fünf in der Hierarchie war, wieder mehr Spielpraxis erhalten. Der HSV übernimmt einen Großteil des Gehalts von Tah.

Auch bei Kerem Demirbay wurden inzwischen Nägel mit Köpfen gemacht. Der 21-jährige Mittelfeldspieler, der beim HSV nur zweite Wahl war, wird für ein Jahr an Zweitligist 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen.

Und auch Milan Badelj verlässt den HSV. Der AC Florenz hat den Kroaten kurz vor Ende der Transferperiode gekauft. Beim italienischen Erstligisten AC Florenz stehen auch Mario Gomez und Marko Marin unter Vertrag. „Am Ende ging alles sehr schnell“, so HSV-Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer, „wir haben gemeinsam entschieden, diesen Transfer zu tätigen und wünschen Milan in Italien viel Erfolg.“ Die Ablösesumme soll vier Millionen Euro betragen.