Der HSV kann zeitnah auf die Verstärkung seines Kaders hoffen. Denn die Verhandlungen mit Investor Kühne über eine Finanzspritze von bis zu 20 Millionen Euro sollen vor dem Abschluss stehen. Dann könnte der klamme Club Verbindlichkeiten abbauen und weitere Transfers tätigen.
Stegersbach/Hamburg. Beim Hamburger SV zeichnet sich in den Verhandlungen um eine Millionen-Finanzspritze durch Unternehmer Klaus-Michael Kühne eine baldige Einigung ab. Nach Informationen des „Hamburger Abendblatt“ (Dienstag) könnten die zuletzt ins Stocken geratenen Gespräche des Fußball-Bundesligisten mit dem milliardenschweren Gönner und Edel-Fan noch in dieser Woche zum Abschluss kommen. Kühne soll bereit sein, dem klammen Club rund 20 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, damit dieser Verbindlichkeiten abbauen und Transfers tätigen kann. Vom HSV hieß es wegen des laufenden Verfahrens „kein Kommentar“. Auch eine dpa-Anfrage bei Kühne blieb am Dienstag zunächst unbeantwortet.
Bei den in der vergangenen Saison erst in der Relegation geretteten Hanseaten stehen Offensiv-Spieler Nicolai Müller (Mainz 05), der Augsburger Linksverteidiger Matthias Ostrzolek und der Schweizer Nationalspieler Valon Behrami (SSC Neapel) auf der Wunschliste oben. Alle drei sind gut, aber für den HSV allein nicht zu finanzieren. Außer: Kühne öffnet erneut die Schatulle. Geplant sei, ein Darlehen mit dem 77-Jährigen abzuschließen, das später übergehen könnte in ein Beteiligungsmodell. Es hieß, der Deal mit dem in der Schweiz lebenden Logistik-Unternehmer müsse noch juristisch abgesichert werden.
Kühne hatte den Hanseaten in den vergangenen Jahren bereits mehrfach geholfen. Er hält Anteile an sechs HSV-Profis und unterstützte den Verein vor zwei Jahren beim Transfer von Rafael van der Vaart mit einem Darlehen über acht Millionen Euro. Ob der Spitzenverdiener (3,5 Mio. Euro Gage pro Jahr) beim HSV bleibt, ist weiter offen. Ihm soll ein Angebot der Queens Park Rangers vorliegen. „Ich habe immer gesagt, dass ich gerne bleiben möchte. Aber im Fußball weiß man nie“, sagte der bis 2015 an den HSV gebundene Kapitän dem „Abendblatt“.
Derweil ist Jaroslav Drobny ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Der 34 Jahre alte Schlussmann, auch in dieser Saison als Nummer zwei hinter René Adler vorgesehen, hat seinen Muskelbündelriss im rechten Oberschenkel auskuriert. „Welcome back! Drobo ist zurück auf dem Platz“, twitterte der HSV aus dem Trainingslager in Stegersbach.
Dagegen war für Pierre-Michel Lasogga am zweiten Vorbereitungstag in Österreich wegen eines schmerzhaften Blutergusses im Sprunggelenk an Fußball noch nicht zu denken. Er fuhr stattdessen Mountainbike. „Wir haben ihn eine Ausdauereinheit auf dem Fahrrad durchführen lassen“, berichtete Trainer Mirko Slomka über seinen Torjäger. Lasogga sollte auch am Nachmittag individuell weiter an seiner Kondition arbeiten – geplant war eine intensive Einheit auf dem Laufband.