Laut Abendblatt-Informationen hat der HSV die Verhandlungen mit Klaus-Michael Kühne erfolgreich beendet. Der Milliardär will den HSV mit einer Millionen-Summe unterstützen. Der Verein kann nun auf dem Transfermarkt aktiv werden.
Hamburg. Das Warten hat ein Ende. Klaus-Michael Kühne hat zugestimmt, den klammen HSV mit einer Millionen-Summe zu unterstützen. Die Verhandlungen, die zuletzt ins Stocken geraten waren, sind nun positiv zu Ende gegangen. Dabei soll es sich um die im Vorfeld bekannt gewordenen 20 Millionen Euro handeln. Nun kann der HSV, der sich auf mindestens drei Positionen noch verbessern will, auf dem Transfermarkt aktiv werden.
Damit scheinen die Wechsel von Nicolai Müller vom FSV Mainz 05 und auch Matthias Ostrzolek vom FC Augsburg wieder etwas wahrscheinlicher. Zuletzt gab es Unstimmigkeiten über die Ablösesummen. In den Fokus des Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer können nun aber auch weitere Kandidaten gelangen. Der Schweizer Mittelfeld-Abräumer Velon Behrami (29/Neapel) sowie der finnische Innenverteidiger Niklas Moisander (28/Ajax Amsterdam) stehen bei den Hanseaten hoch im Kurs. Zudem soll die Zusage Peter Knäbels, zurzeit noch als Technischer Direktor beim Schweizer Fußball-Verband beschäftigt, für den Posten des Sportdirektors „so gut wie sicher“ sein. Und der Weg für weitere Investoren ist damit ebenfalls geebnet.
HSV-Trainer Mirko Slomka hatte sich schon am Sonntagabend vielsagend geäußert. „Ich kenne den Stand der Verhandlungen und Gespräche. Was diese ganzen Punkte angeht, sind wir auf einem sehr guten Weg“, sagte der 46-Jährige.
Aber es könnten auch Abgänge geben. Nach wie vor wird Rafael van der Vaart mit den Queens Park Rangers in Verbindung gebracht. Und dieses hartnäckige Gerücht wird durch ein Zeitungs-Interview des neuen Rangers und ehemaligen Tottenham-Coach Redknapp noch befeuert. „Er ist ein großartiger Fußballer, ein großartiger Profi und Torschütze”, lobt ihn Redknapp, in der Zeitung „West Londons Sport. „Er bringt dir zehn bis zwölf Tore pro Saison. Er ist ein interessanter Spieler, der Klasse hat.“
Van der Vaart selbst äußert sich wie folgt gegenüber dem HSV Blog „Matz ab“ zu den Wechsel-Gerüchten: „Ich habe immer gesagt, dass ich gern beim HSV bin. Und wenn ich im Kopf frei bin, dann weiß ich auch, was ich kann. Ich habe mit Didi (Dietmar Beiersdorfer a. d. Red.) auch gesprochen und weiß, dass wir sehr ehrlich miteinander umgehen.“ Einen Wechsel will der HSV-Kapitän aber nicht ausschließen: „Im Fußball passieren Dinge so schnell, von denen Du eben noch dachtest, sie seien ausgeschlossen. Aber im Moment gibt es nichts in diese Richtung zu sagen. Heute kann es so sein, morgen anders. Das ist leider so. Ich bereite mich auf eine Saison mit dem HSV vor und freue mich darauf. Ich glaube, das kann man auch sehen.“
Unterdessen ist der HSV in das Trainingslager nach Österreich aufgebrochen und hat dort bereits das erste Training absolviert. „Das ist ein schönes Erfolgserlebnis für uns vor dem Trainingslager. Das nehmen wir gerne mit“, sagte Slomka rückblickend auf den dritten Platz beim Telekom-Cup vom Sonntag, rief aber auch dazu auf, „jetzt nicht euphorisch zu sein“. Die schlechteste Saison der Hamburger Bundesliga-Historie steckt noch zu sehr in den Köpfen aller Beteiligten.
Doch am Wochenende sah der Coach auch viele positive Dinge. Neben einer stabilen Defensive stachen ihm der wiedererstarkte Keeper René Adler und - vor allem - ein engagierter und deutlich verbesserter Rafael van der Vaart ins Auge. Der Kapitän machte ein Tor selbst und bereitete eins vor.
„Rafael ist sehr spritzig, agil“, lobte Slomka seinen zuletzt viel gescholtenen Spielmacher: „Ich finde, dass er momentan deutlich besser in Fahrt ist.“ Der an der Elbe umstrittene Top-Verdiener, an dem noch immer der englische Premier-League-Aufsteiger Queens Park Rangers interessiert sein soll, setzte mit seiner Leistung ein klares Zeichen: Van der Vaart will in Hamburg bleiben - und mit dem „neuen HSV“ Erfolg haben.
Mit Material von sid