Der Torhüter spielte beim 3:2-Erfolg gegen den chinesischen Erstligisten Guangzhou RF nach zweimonatiger Verletzungspause eine Halbzeit lang. Für den HSV waren Kacar, Demirbay und Cigerci erfolgreich.
Guangzhou. Ohne Pokal geht es in China offensichtlich nicht. Bei der „China–Germany International Football Challenge“, die zwischen dem HSV und Guangzhou R&F am Mittwochabend ausgetragen wurde, mussten es sogar fünf Pokale sein: einen großen für den Gewinner der Partie und zwei kleine für den wertvollsten und fairsten Spieler jeder Mannschaft.
Beim HSV erhielten Gojko Kacar (bester Spieler) und Rafael van der Vaart (für seine Fairness) nach dem 3:2-Sieg im nahe des Mannschaftshotels gelegenen Century Lotus Stadion je eine Trophäe. Dass der Niederländer bereits am Sonntag gegen Guangzhou Evergrande den Fairplay-Pokal erhalten hatte, ließ allerdings darauf schließen, dass es sich nur um ein willkommenes Mittel handelte, um den in Asien mit Abstand bekanntesten Spieler des HSV noch einmal vor die Kameras zu bekommen.
Größtenteils friedlich war es zwischen beiden Teams in den 90 Minuten zuvor zugegangen. Nach dem 2:6-Debakel gegen Evergrande bestimmten die Hamburger weitgehend die Partie und wären nach den Treffern von Kacar (30., Solo über die Hälfte des Platzes) und Kerem Demirbay (42., 16-Meter-Schuss) eigentlich auch hochverdient mit einer 2:0-Führung in die Pause gegangen. Doch als der Linienrichter nach einem klaren Foul an Jonathan Tah die Fahne hob und die HSV-Profis abstoppten, ließ der Schiedsrichter einfach weiterspielen, was zum 2:1-führte (45.). Eine absurde Fehlentscheidung.
In der zweiten Hälfte – die klimatischen Bedingungen waren dieses Mal einen Hauch erträglicher – hätte der HSV vor nur 4000 Zuschauern leicht die Führung durch Artjoms Rudnevs ausbauen können, doch der Lette vergab mehrfach kläglich. Als Zhiao Ming wie aus dem Nichts ausgleichen konnte (80.) schien der Sieg in Gefahr, doch Talent Tolcay Cigerci traf kurz vor Spielende noch zum Sieg (88.).
Erfreulich aus HSV-Sicht war, dass René Adler wie erwartet sein Comeback gab und auch Pierre-Michel Lasogga seine Premiere als „richtiger“ HSV-Spieler feierte, ohne allerdings große Aktionen setzen zu können. Heute kurz vor Mitternacht ist der China-Aufenthalt schon wieder Geschichte, wenn der Charterflieger Richtung Hamburg abhebt. Nach der Landung Freitag um 7.40 Uhr starten die Spieler in einen einwöchigen Urlaub, bevor am übernächsten Wochenende der zweite Teil der Saisonvorbereitung beginnt.
Die Statistik
HSV: Adler (46. Kreidl) – Diekmeier (46. Steinmann), Tah, Westermann (46. Mancienne), Jansen (85. Cigerci) – Kacar (46. Skjelbred), Arslan (67. Gideon) – Stieber (46. Zoua), Demirbay (46. van der Vaart), Jiracek (67. Derflinger) – Lasogga (46. Rudnevs)
Zuschauer: 4000