Die Chartermaschine hob am Freitagmorgen Richtung China zu spät ab, weil der Stürmer keine vollständige Visumsgenehmigung bei sich hatte. Dabei hatte Lasogga sogar noch Glück.

Hamburg. Aufregung beim HSV am Freitagmittag vor dem Abflug ins Trainingslager nach China: Weil der Visumsaufkleber von Neuzugang Pierre-Michel Lasogga fehlte, verzögerte sich der ursprünglich für 12 Uhr vorgesehene Abflug vom Geschäftsflieger-Terminal in Fuhlsbüttel um 25 Minuten.

Doch der HSV hatte Glück im Unglück: Nur weil der Presse-Mitarbeiter des HSV, Tobias Hauke, bemerkte, dass auch ihm der Aufkleber fehlt, kam heraus, dass der Neuzugang des HSV keine vollständige Visumsgenehmigung bei sich hatte. Ein Mitarbeiter der Visumsstelle an der Willy-Brand-Straße machte den Verein auf Nachfrage darauf aufmerksam und brachte die fehlenden zwei Aufkleber am Terminal vorbei. Während die Mannschaft schon in der Chartermaschine saß, musste Lasogga 45 Minuten in der Wartehalle verweilen. Ohne die vollständigen Unterlagen hätte der Stürmer nicht nach China einreisen dürfen.

In Guangzhou stehen für den HSV zwei Testspiele gegen die Spitzenclubs Guangzhou Evergrande am Sonntag (14 Uhr europäischer Zeit) und Guangzhou R&F am Mittwoch (13.30 Uhr) an, die in Chinas Liga derzeit die Plätze eins und drei belegen. Das werden ernsthafte Tests gegen Mannschaften, die von prominenten Trainern gecoacht werden. Der Italiener Marcello Lippi betreut Evergrande, der Schwede Sven Göran Eriksson hat bei R&F das Sagen.

„Wir freuen uns auf die Spiele gegen Evergrande und R&F. Sowohl körperlich als auch spielerisch werden uns die beiden Teams einiges abverlangen und uns in unserer Vorbereitung wieder einen Schritt weiterbringen“, erklärt Mirko Slomka gegenüber HSV.de kurz vor dem Abflug. Am kommenden Freitag wird die Mannschaft nach Hamburg zurückkehren. Nach einer trainingsfreien Woche wird die Vorbereitung dann am 19. Juli mit den WM-Fahrern Johan Djourou und Milan Badelj fortgesetzt, ehe es am 28. Juli ins dritte Trainingslager nach Österreich geht.

Der HSV hatte die Verpflichtung von Lasogga am Freitagmorgen offiziell als perfekt vermeldet. Der 22 Jahre alte Angreifer, der in der vorigen Spielzeit von Liga-Konkurrent Hertha BSC ausgeliehen und mit 13 Bundesliga-Treffern bester HSV-Torschütze war, unterschreibt bei den Hanseaten einen Fünfjahresvertrag bis zum 30. Juni 2019.

„Die letzten Wochen waren sehr stressig und nervenaufreibend. Es ist schön, dass der Wechsel nun perfekt und meine Situation geklärt ist“, sagte Lasogga am Freitag. „Ich bin froh, dass ich dabei helfen kann, dass ein neuer HSV entsteht.“ Die Ablöse beläuft sich auf rund 8,5 Millionen Euro. Finanziert wird der Wechsel durch die Einnahmen aus dem Transfer von Talent Hakan Calhanoglu zu Bayer Leverkusen.