Jarchow, Kreuzer, Hilke, Scheel – ein Quartett, das den Hamburger SV in die schwerste Krise der Vereinsgeschichte führte. Sie übernahmen ein heikles Erbe.

Carl Jarchow (seit 16.3.2011): Der Vorstandsvorsitzende des HSV ist ein echter Hanseat, ein Mann, auf dessen Wort man sich verlassen kann, und ein Verantwortlicher, der sich auch in schlechten Zeiten nicht versteckt. Viel mehr Positives kann man Jarchow allerdings nach dieser Saison nicht zugutehalten. Denn für die extrem schlechten Zeiten ist er als erster Vorsitzender, salopp formuliert: als Chef der Kompanie, maßgeblich verantwortlich. Sportlich, finanziell und atmosphärisch hat der HSV-Boss einen Scherbenhaufen angerichtet, der noch nie in der 127-jährigen Vereinsgeschichte größer war. Vier negative Geschäftsjahre in Folge sind genauso bemerkenswert wie vier Trainer in einer Saison. Sollte sich HSVPlus durchsetzen, wird er sehr wahrscheinlich gehen müssen.

Oliver Kreuzer (seit 11.6.2013): Der Sportchef stand sofort in der Kritik, vor allem bei Mäzen Klaus-Michael Kühne. Der Manager sollte vor allem Transfererlöse generieren, was ihm größtenteils genauso wenig gelingen wollte wie eine vernünftige Kaderplanung. Sieben gut bezahlte Innenverteidiger standen am Ende einem Torjäger gegenüber, der wirklich als so einer benannt werden darf. Zudem hat sich Kreuzer sowohl von Fink als auch von van Marwijk Flops aufschwatzen lassen.

Joachim Hilke (seit 16.3.2011): Würde von einem Entscheid für HSVPlus profitieren, die Macher der Initiative schätzen ihn als versierten Marketing-Profi. Sein Verhältnis zum Noch-Aufsichtsrat ist dagegen irreparabel gestört. Seine von ihm geplante Indonesienreise im Winter, die Geld gekostet statt generiert hat, war mit verantwortlich für den langen Ausfall Lasoggas.

Oliver Scheel (seit 1.10.2008): Am sportlichen Niedergang trifft den Vorstand für Mitgliederbelange keine Schuld. Gefallen lassen muss er sich den Vorwurf, dass ihm die Ultras gegen Ende der Saison immer mehr entglitten.