Am 15. Mai würde der HSV am Donnerstag zunächst zu Hause antreten (20.30 Uhr, ARD/Sky), am 18. Mai zum Rückspiel beim Zweitligadritten am Sonntag (17.00 Uhr, ARD/Sky).
Hamburg. Die nackten Zahlen sprechen eine klare Sprache: Drei Spieltage vor Saisonschluss liegt der HSV vier Punkte hinter Platz 15, hat zudem das schlechtere Torverhältnis (minus 18) gegenüber dem VfB Stuttgart (minus elf). Da der vermeintlich unbezwingbare FC Bayern noch zu den HSV-Gegnern zählt, ist der Sprung ans rettende Ufer kaum noch zu schaffen.
Dafür hat es der HSV in eigenen Hand, immerhin Relegationsplatz 16 zu halten. Die beiden Entscheidungsspiele würde unmittelbar nach dem letzten Bundesligaspieltag (10. Mai) steigen: Am 15. Mai würde der HSV am Donnerstag zunächst zu Hause antreten (20.30 Uhr, ARD/Sky), am 18. Mai zum Rückspiel beim Zweitligadritten am Sonntag (17.00 Uhr, ARD/Sky). Wahrscheinliche Gegner sind Paderborn, Greuther Fürth oder der 1. FC Kaiserslautern. Theoretische Chancen auf Platz drei hat auch der KSC noch.
Der große Nachteil der Relegation: Der HSV weiß als einziger Bundesligaclub erst eine Woche später als alle anderen, woran er ist, kann dementsprechend auch seine Planungen erst dann für Liga 1 oder Liga 2 intensivieren. Auf der anderen Seite generiert der klamme Club durch dieses Spiel Zusatzeinnahmen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro durch den Kartenverkauf, die den niedrigeren Zuschauerschnitt in dieser Saison (51.800 statt die kalkulierten 52.000) und die geringen Fernsehgelder aufgrund der schlechten Tabellenplatzierung zum Teil auffangen. Zusätzliche Einnahmen durch die Fernsehübertragung gibt es nicht: Dieses Geld wandert in den allgemeinen TV-Topf.
Zwischen 1982 und 1991 wurde der letzte freie Platz in der Bundesliga erstmals durch Relegationsspiele zwischen dem 16. der Bundesliga und dem Dritten der Zweiten Bundesliga ermittelt. Im Oktober 2007 beschloss die DFL eine Wiedereinführung der Relegationsspiele zur Saison 2008/09. Diese Regelung gilt seitdem auch für die Zweite Bundesliga und die Dritte Liga.
In zehn von 15 Vergleichen behielten die Erstligisten im Duell gegen den Zweitligisten die Oberhand. Dabei gewannen die Bundesligisten 14 Partien bei neun Remis und zehn Niederlagen sowie einem Torverhältnis von 52:39.
Jansen und Badelj wieder dabei
Marcell Jansen trainierte nach seiner Sprunggelenksoperation am Dienstag erstmals wieder mit der Mannschaft. „Ich bin mit meiner Heilung zehn Tage voraus und freue mich, jetzt wieder aktiv eingreifen zu können“, sagte der Linksverteidiger, der am Sonntag im Auswärtsspiel beim FC Augsburg wieder auf seiner angestammten Position auflaufen könnte.
Jansen wollte im Gespräch nach dem Training nichts beschönigen. "Der Druck ist brutal. Wer nicht verstanden hat, dass wir seit Wochen im Abstiegskampf sind, dem ist nicht mehr zu helfen.“ Neben Jansen konnte auch Milan Badelj die Einheit problemlos bestreiten. Auch der Kroate könnte nach seinem Muskelfaserriss somit gegen Augsburg zurückkehren. Rafael van der Vaart (Wade) und Johan Djourou (Adduktoren) ließen sich hingegen nur behandeln. Der Schweizer fällt wohl weiter aus.
Klub-Idol Ditmar Jakobs appellierte derweil an die Einstellung der HSV-Profis. „Es geht nur über den Kampf - über Kratzen, Beißen und Treten. Und dann muss man hoffen, dass man wenigstens die Relegation schafft“, sagte der 60-Jährige, der 1983 mit den Hamburgern den Europapokal der Landesmeister gewonnen hatte, am Rande einer Veranstaltung des Hamburger-Weg-Förderprojektes.