HSV-Trainer Mirko Slomka gilt als großer Fan des Senegalesen, der den im Sommer wohl nach Berlin zurückkehrenden Lasogga ersetzen könnte. Sehen Sie hier das Video-Interview mit Slomka.

Hamburg. Hat der HSV schon den neuen Lasogga im Visier oder ist dieses Transfergerücht nur das übliche Störfeuer vor dem Nord-Derby? Wie die Bild-Zeitung berichtet sind die Hamburger an einer Verpflichtung von Hannovers Top-Stürmer Mame Diouf interessiert. Besonders brisant: Beide Teams stehen sich am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei abendblatt.de) im Abstiegsgipfel in der AWD-Arena gegenüber.

96-Präsident Martin Kind bestätigte das Interesse des HSV am Senegalesen: „Ja, das habe ich auch gehört. Wir nehmen das zur Kenntnis, ist okay“, sagte er der Bild. Der Vertrag des Angreifers läuft zum Saisonende aus, er wird Hannover aller Voraussicht nach verlassen. „Die Signale gehen dahin, dass er uns im Sommer verlassen wird“, erklärte Sportdirektor Dirk Dufner bereits Anfang Januar.

Sportdirektor Oliver Kreuzer sagte dem Abendblatt: „Wir sind natürlich an der Kaderplanung für die kommende Saison dran. Es ist nach wie vor unsicher, ob wir Lasogga halten können. Deshalb schauen wir uns auf dem Markt um. Ablösefreie Spieler dieser Qualität sind bei uns natürlich ein Thema.“

Der HSV setzt im Poker um Diouf ganz auf seinen Trainer Mirko Slomka. Der Ex-Hannover-Coach setzte sich im Januar 2012 für eine Verpflichtung des damals noch unbekannten Stürmers, der bei Manchester United unter Vertrag stand, ein und machte ihn sofort zum Stammspieler. Slomka gilt als großer Fan von Diouf und soll sich auch beim HSV für einen Transfer des Torjägers starkgemacht haben.

Der Nationalspieler (18 Länderspiele für Senegal) könnte im Angriff Pierre-Michel Lasogga ersetzen, dessen Leihvertrag zum Saisonende abläuft. Er wird wohl zu Hertha BSC zurückkehren. „Pierre hat ja noch ein Jahr Vertrag bei Hertha – na klar kann er sich eine Rückkehr vorstellen“, sagte seine Mutter und Beraterin kürzlich der Berliner Tageszeitung B.Z.

Lasogga war vor seinem Wechsel nach Hamburg unzufrieden mit seinen geringen Einsatzzeiten bei Hertha. Der 22-Jährige kam nicht an Top-Stürmer Adrian Ramos vorbei, der im Sommer allerdings nach Dortmund wechselt. Dadurch wird Lasoggas Weg für die Startelf frei. Ohnehin wäre für den HSV ein Transfer des Jungstars aus finanzieller Sicht wohl kaum zu realisieren.

Diouf wäre hingegen ablösefrei. Der HSV hat im Werben um den Torjäger allerdings harte Konkurrenz. Zuletzt drang immer wieder das Interesse von Stoke City durch. Auch weitere Vereine Englands sollen sich mit einer Verpflichtung des Senegalesen beschäftigt haben.

Diouf gilt jedoch ähnlich wie Lasogga als verletzungsanfällig. Momentan befindet er sich in der Reha nach einer Schulteroperation. In dieser Bundesliga-Saison traf der Stürmer acht Mal in 19 Einsätzen für Hannover. Eine gute Quote, auch wenn Lasogga sogar 12 Treffer bei gleicher Anzahl an Spielen erzielte. Diouf ist kopfballstark, beidfüßig und torgefährlich. In 68 Pflichtspielen für Hannover erzielte er 33 Tore. Doch bevor sich der HSV ernsthaft mit einer Verpflichtung des Angreifers auseinandersetzt, muss zunächst der Klassenerhalt erreicht werden. Einen weiteren Schritt können die Hamburger am Wochenende in Hannover machen und mit einem Sieg die Niedersachsen in der Tabelle überholen.