Das Chaos beim HSV wird immer größer. Während der Aufsichtsrat um die Verpflichtung von Felix Magath streitet, wurde Sportchef Oliver Kreuzer von der Polizei gestoppt. Er musste sein Auto stehen lassen.
Hamburg. HSV-Sportdirektor Oliver Kreuzer droht Ärger aufgrund einer Ordnungswidrigkeit. Der 48-Jährige wurde am Sonntagabend bei einer Verkehrskontrolle von der Polizei gestoppt. Bei einem freiwilligen Alkoholtest wurde bei Kreuzer dann ein Atemalkoholwert von knapp „unter 0,5 Promille“ festgestellt. Das bestätigte eine Polizeisprecherin.
Kreuzer musste sein Auto stehen lassen. Die Polizei betonte, dass es sich bei dem Vergehen um keine Straftat handelte. Gegenüber „Matz Ab“ bestätige Kreuzer den Vorfall. Zuvor hatte die Online-Ausgabe der „Bild“-Zeitung berichtet, die Polizei hätte bei Kreuzer einen Wert von 0,9 Promille festgestellt.
Am Sonntagnachmittag hatte Kreuzer in einem Hamburger Hotel wie Klubchef Carl Jarchow dem Aufsichtsrat des HSV die sportliche Misere beim Traditionsklub erklären müssen.
Im tobenden Machtkampf zwischen Aufsichtsrat und Vorstand scheint es nur noch eine Frage der Zeit, wann Felix Magath als neuer starker Mann an der Spitze des taumelnden Traditionsklubs inthronisiert wird - dem Vernehmen nach fehlt nur noch eine Stimme zur nötigen Zweidrittelmehrheit in dem Kontrollgremium.
Das Klub-Idol soll seinen Herzens-Verein vor dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte retten. Und auf diesem Weg will Magath - wenn man ihn denn lässt - rücksichtslos aufräumen. „Es geht jetzt nur noch um den Klassenerhalt“, schrieb der 60-Jährige bei Facebook: „Es bedarf nun endlich einer Lösung im Sinne unseres Vereins. Der HSV muss Einigkeit nach innen und außen demonstrieren, ein starkes Zeichen setzen und eine Einheit werden.“
Doch davon ist der HSV so weit entfernt wie von der Tabellenspitze. Der Bundesliga-Dino wird von Ränkespielen und Intrigen zerfressen, seit Tagen regiert nur noch der Wahnsinn an der Elbe.
Der Aufsichtsrat arbeitet weiter an der Entlassung des Vorstandes um Präsident Jarchow und Sportchef Kreuzer - auch der erfolglose Trainer Bert van Marwijk soll gehen. Magath will offenbar eine schnelle Entscheidung und schon beim Abstiegs-Duell bei Eintracht Braunschweig (Sonnabend, 15.30 Uhr) auf der Bank sitzen - sonst sei dem HSV nicht mehr zu helfen. Die kostspielige Palastrevolution soll von Edelfan und Milliardär Klaus-Michael Kühne finanziert werden.