Der Einsatz von René Adler und Pierre-Michel Lasogga ist weiter unsicher. Ein Heimsieg gegen Aufsteiger Hertha BSC ist aber Pflicht. Lesen Sie hier, welche Statistikwerte für die Hamburger sprechen.

Hamburg. Die älteren HSV-Fans erinnern sich noch – an den bislang letzten Bundesliga-Erfolg der Hamburger. Ziemlich genau zweieinhalb Monate ist der 3:1-Heimsieg gegen Hannover 96 am 24. November 2013 inzwischen her. Und die Auftritte des Tabellen-17. in den vergangenen Wochen geben wenig Grund zur Hoffnung auf Besserung gegen Hertha BSC (Sonnabend, 18.30 Uhr / Liveticker auf abendblatt.de).

„Wir tun alles, alles, aber auch wirklich alles, um drei Punkte zu holen“, sagte Trainer Bert van Marwijk, der weiter auf einen Einsatz der zuletzt angeschlagenen Spieler hofft. Für René Adler wollte der NIederländer noch kein „Grünes Licht“ geben, Pierre-Michel Lasogga trainierte am Donnerstag zumindest teilweise wieder mit der Mannschaft. „Ich hoffe sehr, dass Pierre schnell fit wird“, sagte van Marwijk.

Auch Kapitän Rafael van der Vaart blickt positiv nach vorne: „Man sieht im Training, dass wir füreinander durchs Feuer gehen wollen. Es war ein anderes Gefühl als in allen Wochen zuvor“, sagte der 30-Jährige: „Wir brauchen einen Sieg, und das muss unbedingt gegen Hertha passieren.“

Und wenn man in den eigenen Reihen keine Stärken findet, kann man sich aber zumindest an den Schwächen des Gegners hochziehen. Tatsächlich zeigt ein Vergleich der Statistikwerte, dass der Aufsteiger aus Berlin in einigen Bereichen schlechter dasteht als der HSV. Deswegen folgen nun sechs Gründe, warum der HSV am Sonnabend nach zuletzt fünf Niederlagen wieder gewinnen wird.

Ballkontakte und Pässe: Der HSV hat im bisherigen Saisonverlauf im Schnitt 657 Ballkontakte pro Partie, die Herthaner nur 636, also ganze 21 weniger. Zudem spielen die Hamburger etwas mehr Pässe: 420 im Vergleich zu 410 Hertha-Zuspielen. Bei beiden Mannschaften kommen 79 Prozent aller Pässe zum Mitspieler – eine durchschnittliche, aber immerhin ausgeglichene Quote.

Zweikämpfe: Wer hätte das gedacht? Die Profis des HSV haben im Schnitt eine (zugegeben hauchdünne) positive Zweikampfquote. 51 Prozent aller Duelle mit einem Gegenspieler werden gewonnen. Bei den Berlinern ist es genau ausgeglichen, also 50/50.

Torquote: Klar, der HSV ist mit 44 Gegentoren die Schießbude der Liga, aber dafür treffen die Hamburger auch selber überdurchschnittlich häufig. Alle 53 Minuten erzielt das Team von Trainer Bert van Marwijk einen Treffer, das ergibt im Schnitt 1,7 Tore pro Spiel. Die Berliner benötigen 64 Minuten, also elf Minuten mehr, und kommen entsprechend auf nur 1,5 Tore pro Bundesliga-Spiel.

Zeitpunkt der Gegentreffer: Die Hamburger haben in der bisherigen Saison die meisten Tore zwischen der 16. und der 30. Minute erzielt, insgesamt waren es derer acht. Genau in diesem Zeitfenster sind die Herthaner am anfälligsten. In der zweiten Viertelstunde einer Partie haben die Berliner bereits fünf Gegentore kassiert.

Top-Spieler: Bezüglich der individuellen Top-Werte haben die Hamburger Spieler in vielen Belangen die Nase vorne. So hat Heiko Westermann mit durchschnittlich 78 Ballkontakten als bester Hamburger deutlich häufiger den Ball als Herthas Bester Fabian Lustenberger, der nur auf 67 Ballkontakte kommt. Bei den meisten Pässen liegt HSV-Topspieler Ouasim Bouy (45) ebenfalls vor Lustenberger (43). Top-Zweikämpfer beim HSV ist Johan Djourou mit 66 Prozent gewonnener Duelle – Berlins bester Zweikämpfer Sebastian Langkamp kommt nur auf 64 Prozent.

Lauffaulheit: Selbst die zuletzt so arg (und zurecht) kritisierte mangelnde Laufbereitschaft stellt sich im Vergleich mit den Berlinern als nicht so gravierend da. Hamburgs fleißigster Spieler Rafael van der Vaart, der im Schnitt 11,58 Kilometer pro Spiel zurücklegt, läuft mehr als Berlins Kilometerfresser Nummer eins, Peter Pekarik. Der Slowake kommt im Schnitt auf nur 11,28 Kilometer pro Partie.

Im Teamvergleich laufen die HSV-Profis (117,05 Kilometer pro Spiel) in dieser Saison nur rund einen Kilometer weniger als die Herthaner (118,10) – pro Spieler sind das weniger als 100 Meter. Bleibt zu hoffen, dass es am Sonnabend nicht die entscheidenden Meter sind.