Sehen Sie hier, was der Initiator zu den drängenden Fragen nach der Wahl sagt. Ertel soll von Meier oder Westphalen beerbt werden.

Hamburg. 79,4 Prozent der 7165 stimmberechtigen Mitglieder hoben am Sonntagnachmittag den Daumen für HSVPlus. Was nach einem grandiosen Sieg und der Reformierung des HSV klingt, bleibt jedoch ein Drahtseilakt. Denn nach der Wahl ist vor der Wahl: Es bleiben viele Fragen rund um die geplante Neuausrichtung der Hamburger. Initiator Ernst-Otto Rieckhoff beantwortet hier auf abendblatt.de exklusiv die wichtigsten Fragen am Tag danach.

Das Modell HSVPlus erhielt durch die mobilisierte Rekordteilnahme von Mitgliedern, die normalerweise eher nicht zu Mitgliederversammlungen kommen, zwar die erwartete einfache Mehrheit, doch nur eine Fernwahl im Sommer hätte wohl für die dann benötigte Dreiviertelmehrheit sorgen können. Diese lehnten die Mitglieder jedoch am Sonntagabend ab. Es ist zumindest fraglich, ob die Initiatoren von HSVPlus ein zweites Mal derart viele Mitglieder nach Hamburg locken können.

Nach der Wahl muss der Vorstand nun die rechtlichen Voraussetzungen für das vorgeschlagene Modell bis Sommer schaffen. Die Vorstände Carl Jarchow und Joachim Hilke müssen alles dafür tun, dass HSVPlus bei der nächsten Versammlung im Mai oder Juni die dann benötigte Dreiviertelmehrheit erhält. Scheitern sie, würde sich in der Theorie gar nichts ändern. In der Praxis stünde der Verein vor einem Scherbenhaufen, Rücktritte wären dann unvermeidbar.

Ertel wird nicht mehr für Vorsitz als Aufsichtsrat kandidieren

Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Ertel wird seinen Vorsitz abgeben, will aber im elfköpfigen Aufsichtsrat bleiben. Der 63-Jährige hatte vor einem Jahr das Amt übernommen. „Ich habe meine Entscheidung meinen Vertretern Eckart Westphalen und Jens Meier schon vor drei Wochen mitgeteilt. Diese Entscheidung war unabhängig vom Verlauf der Mitgliederversammlung“, sagte Ertel dem Abendblatt.

Meier gilt bei der Wahl auf der konstituierenden Sitzung in der kommenden Woche als Favorit auf den Posten, obwohl er sich offiziell noch nicht entschieden hat, ob er den Vorsitz annehmen wird. Beide Räte hätten bei ihren Kollegen nach Abendblatt-Informationen jedoch eine stabile Mehrheit.

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