Die HSV-Legende warnt vor Schnellschüssen beim Verkauf von Anteilen des Clubs. Auf Jobsuche sei er momentan nicht, doch ein Amt bei den Hamburgern schließt er nicht aus.

Hamburg. Immer wieder hatte sich auch HSV-Legende Felix Magath für eine Umstrukturierung des Clubs ausgesprochen. Nach dem erfolgreichen Ergebnis von 79,4 Prozent für die Initative HSVPlus warnt der frühere Spieler, Manager und Trainer der Hamburger jedoch vor Schnellschüssen. „Eine Ausgliederung mit dem Verkauf von Anteilen, da bin ich skeptisch. Wenn man etwas verkaufen will, wartet man eigentlich bis man etwas schön und sexy gemacht hat. Ob der HSV momentan sexy ist – da habe ich meine Zweifel“, sagte Magath zu Sky Sport News HD.

Ähnlich äußerte er sich gegenüber Sport Bild Plus: „Mittlerweile steht der HSV sportlich, wirtschaftlich und atmosphärisch schlecht da. Der Verein gleicht momentan eher einem sinkenden Schiff als einem Luxusliner“, sagte er: „In so einem Moment verkauft man doch nicht, man verkauft doch nur, wenn die Anteile werthaltig sind. Nur dann erzielt man einen guten Preis. Wenn die Ausgliederung jetzt käme, glaube ich nicht, dass das eingenommene Geld ausreicht, um den HSV wieder an die Spitze zu bringen.“

HSVPlus sieht vor, die Lizenzspielerabteilung aus dem Gesamtverein auszugliedern und in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Danach könnten bis zu 24,9 Prozent der Anteile an strategische Partner verkauft werden.

„Die Struktur ist das eine. Entscheidend sind doch die handelnden Personen. Nicht die Struktur machte Fehler, sondern diese handelnden Personen“, sagte Magath gegenüber Sport Bild Plus. Mittlerweile werde nur noch von Konzepten geredet und nicht über den Sport. „Kaum einer will erkennen, dass der HSV vergangene Saison sportliche Schwierigkeiten hatte und in dieser Serie wieder den Abstiegsrängen nahe ist“, sagte Magath, der den HSV 1983 als Torschütze im Endspiel zum Triumph im Europapokal der Landesmeister geführt hatte. Nach einer enttäuschenden Hinrunde kämpft der HSV als Tabellen-14. gegen den Abstieg.

Magath war vor allem von HSV-Investor Klaus-Michael Kühne immer wieder für einen Chefposten ins Gespräch gebracht worden. „Ich bin nicht auf Jobsuche, versuche nicht aktiv was zu finden, wo ich arbeiten kann. Ich genieße mein Leben unabhängig und frei und warte auf Entwicklungen – wenn die so sind, dass es für mich interessant werden kann, würde ich gerne was tun“, sagte Magath nun.

Bei einer am Sonntagabend ausgestrahlten Jubiläumsgala des NDR Sportclubs hatte Magath auf die Feststellung, er sei noch nie Präsident oder Vorstand bei HSV gewesen, vielsagend geantwortet: „Was nicht ist, kann ja noch werden ...“

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