Der Hamburger SV muss am Sonnabend gegen Hertha BSC Berlin definitiv auf Marcell Jansen verzichten. Der Linksverteidiger

Hamburg. Nach den Unruhen in den vergangenen Tagen hat HSV-Trainer Thorsten Fink den Fokus wieder auf das Sportliche gelenkt. Am kommenden Sonnabend wird er definitiv auf Marcell Jansen verzichten müssen. Der Linksverteidiger hat einen gebrochen Zeh. „Das wird nichts“, sagte HSV-Trainer Thorsten Fink. Als erste Alternative nannte der 45-Jährige Youngster Zhi Gin Lam, der allerdings nach seiner Knieverletzung erst seit einer Woche wieder trainiert. Auch Heiko Westermann oder sogar Petr Jiracek, der noch nie als linker Verteidiger für den HSV begonnen hat, seien Optionen für die Außenbahn. Jung-Profi Jonathan Tah könnte Westermanns Platz in der Abwehrmitte einnehmen. Eine Rückholaktion des suspendierten Dennis Aogo schloss Fink dagegen aus.

Besonderen Druck spürt der Ex-Bayern-Profi nach der 1:5-Pleite gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende nicht. „Druck habe ich immer. Wenn einer damit nicht umgehen kann, sollte er einen anderen Beruf auswählen“, sagte Fink. Man könne nach so einer Niederlage nicht den Spielbetrieb einstellen. „Letztes Jahr war der Druck deutlich höher, denn wir hätten absteigen können“, sagte Fink. Seine Mannschaft habe die Qualität, Berlin vor Probleme zu stellen. Auch von seiner Spielweise wolle er nicht abweichen. Schließlich habe er mit seiner selbstagierenden, offensiven Spielphilosophie auch im letzten Jahr die Ziele erreicht.

In der Hauptstadt könnte Artjoms Rudnevs, Hamburgs Top-Torjäger der vergangenen Spielzeit, erstmals in dieser Saison von Beginn an auflaufen. „Wir stehen jetzt als Mannschaft erstmal in der Pflicht und müssen für gute Auftritte sorgen. Dann wird sich das Bild auch wieder schnell ändern“, sagte Abwehrchef Westermann zur Unruhe der vergangenen Tage und sieht keine Probleme in der Mannschaft: „Von einem Mentalitätsproblem zu sprechen ist Schwachsinn! Wir sind einfach noch nicht gefestigt genug.“

Tomas Rincon versuchte am Donnerstag, seinen Teil zur Glättung der Wogen beizutragen. Auf seinem offiziellen Twitter-Account entschuldigte er sich. „Es war nie meine Absicht, mich gegenüber den Menschen, die den Verein lieben, respektlos zu benehmen“, schrieb der Mittelfeldspieler des Fußball-Bundesligisten. Der Besuch bei seiner Schwester sei als Vergnügungsreise missverstanden worden. Rincon hatte ebenso wie Dennis Aogo die zwei trainingsfreien Tage nach dem 1:5 gegen Hoffenheim für eine Reise nach Mallorca genutzt.