Der HSV-Torwart hat sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen, damit der Rechtsverteidiger seinen Vertrag bei den Hamburgern verlängert. Sportchef Kreuzer ist zuversichtlich.

Hamburg. Eigentlich will Dennis Diekmeier beim HSV bleiben. Und auch der Verein will den Rechtsverteidiger unbedingt halten. Trotzdem stocken die Vertragsgespräche. Teamkollege René Adler hat jetzt im Namen der Mannschaft ein Zeichen gesetzt - und Diekmeiers Auto vor der Imtech Arena mit Absperrzäunen umstellt. Die Botschaft ist klar: Diekmeier soll unter allen Umständen gehalten werden.

Ob diese witzige Aktion die Vertragsverhandlungen beschleunigen wird, bleibt abzuwarten. Dennoch wird sich der 23-Jährige über die ungewöhnliche Sympathiebekundung aus der Mannschaft mit Sicherheit freuen.

Sportdirektor Oliver Kreuzer hofft trotz des zwischenzeitlichen Abbruchs der Vertragsverhandlungen mit Diekmeier weiter auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Rechtsverteidiger. „Wir sind weiterhin sehr interessiert. Wir wollen kurzfristig noch ein weiteres Gespräch führen“, sagte Kreuzer nach einem neuerlichen Austausch mit Diekmeier am Donnerstag: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden.“

Der frühere Nürnberg-Profi und sein Berater Volker Struth waren mit dem Angebot der Hanseaten bisher alles andere als zufrieden und hatten mit einem Abschied im Sommer 2014 gedroht, da Diekmeiers Vertrag zum Saisonende ausläuft. Der Stammspieler erwartet für eine Verlängerung seines Kontraktes eine Gehaltsaufbesserung, die dem Vernehmen nach bei 200.000 bis 300.000 Euro jährlich liegen soll. Derzeit liegt Diekmeiers Gehalt bei kolportierten 1,2 Millionen Euro. „Ich denke schon, dass ich von Jahr zu Jahr besser geworden bin. Und dafür möchte ich eine kleine Wertschätzung“, sagte Diekmeier dem Abendblatt.

„Es gibt gewisse Grenzen, es kann nicht jeder verdienen, was er will“, sagte Trainer Thorsten Fink. Diekmeier wisse, dass der HSV ihn über das Vertragsende 2014 halten wolle, der HSV müsse sich aber an den auferlegten Sparzwang halten. Zudem tue die Situation dem Abwehrspieler gut und er solle sich auf seine Leistung konzentrieren, forderte der Coach.

Sportdirektor Kreuzer, der den Etat für die Bundesliga-Mannschaft von 48 Millionen Euro auf unter 40 Millionen drücken muss, unterbreitete dem 23-Jährigen ein Angebot ohne wesentliche Aufstockung. „Das war erst die erste Verhandlung“, sagte Kreuzer. Eigentlich sollte der schnelle Profi eine der Säulen der Mannschaft werden, Kreuzer sondierte den Markt sogar nach einer Alternative, falls Diekmeier einmal ausfallen sollte.

Im ersten Saisonspiel auf Schalke (3:3) bot er eine ansprechende Leistung. Der Defensivspieler zog in den vergangenen Monaten das Interesse einiger Clubs auf sich, zumal er im nächsten Jahr ablösefrei wechseln könnte. Dies scheint nun auch vorzeitig nicht ausgeschlossen, will der HSV noch Ablöse für ihn kassieren.

Sollten die Vertragsgespräche weiter stocken, haben Adler & Co. sicher schon Ideen parat, wie sie Diekmeier in Hamburg halten können.