Vor der Heimpremiere des HSV gegen 1899 Hoffenheim will Trainer Fink noch nicht verraten, mit welcher Taktik er spielen lässt. Die Hamburger wollen den Schwung aus dem Schalke-Spiel mitnehmen - und peilen einen Sieg an.

Hamburg. Thorsten Fink will mit dem HSV unberechenbarer werden. Vor dem ersten Heimspiel des norddeutschen Bundesligisten gegen 1899 Hoffenheim am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) macht der Coach ein Geheimnis aus der Taktik. Ob er wie beim 3:3 beim FC Schalke 04 wieder im 4-2-4-System ohne nominellen Stürmer spielen lässt oder Artjoms Rudnevs vorn eine Chance erhält, will er erst kurzfristig preisgeben. Dann müsste Talent Hakan Calhanoglu auf die Bank.

„Ich spüre einen neuen Geist in der Mannschaft“, betonte der Trainer, der von dem neuen Gefüge im Team und ball- und kombinationssicheren Spielern spricht. Nach drei Gegentoren geht es aber zunächst darum, die Abwehr zu stabilisieren. Viel Feinarbeit war am Volkspark in dieser Woche nicht möglich: 13 Nationalspieler waren auf Reisen, der Venezolaner Tomas Rincon wurde als Letzter am Freitagnachmittag erwartet.

Doch das scheint Fink dieses Mal gar nicht zu stören. Zu gut war die Vorstellung zum Auftakt, die er „frech und mutig“ nennt. Rafael van der Vaart wischte die Kritik an seiner Rolle als Kapitän und Taktgeber mit einem Elfmetertor und einer Vorlage beiseite. „Ich habe mit dem HSV noch viel vor“, sagte der Niederländer, der in der Nationalelf nur eine Halbzeit zum Einsatz kam. „Wir müssen gegen Hoffenheim gewinnen“, forderte auch HSV-Idol Uwe Seeler.

Vor mehr als 50.000 Zuschauern und einer besonderen Stimmung, weil die hohen Zäune vor der HSV-Kurve in der Nordtribüne abgerissen wurden, sollen die ersten drei Punkte her. „Ich finde das gut und glaube, dass wir keine Probleme mit unseren Fans haben werden“, sagte Fink zu der Aktion des HSV, der seinen Anhängern vertraut.

Besonders gespannt ist Zugang Lasse Sobiech auf das Gefühl, diese Kulisse hinter sich zu haben. „Hoffentlich geht richtig die Post ab“, sagte der lange Innenverteidiger. „Ich glaube, dass wir im Spielaufbau mehr Platz haben als gegen Schalke, mehr Ballbesitz“, ergänzte der Ex-Profi des FC St. Pauli, der bei aller Rivalität zum Stadtnachbarn eine angenehme Aufnahme durch die HSV-Anhänger erhofft.

Unter Beobachtung wird Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier stehen, der die vorzeitige Verlängerung seines Vertrages abgelehnt hat. Fink forderte den Rechtsverteidiger unmissverständlich auf, sich auf seine Leistung zu konzentrieren und nicht auf seine ferne Zukunft. Der 23-Jährige will dem Vernehmen nach 200.000 Euro jährlich mehr als die bisherigen 1,2 Millionen Euro verdienen. Dem Vernehmen nach wollen sich beide Seiten in Kürze nochmals an den Verhandlungstisch setzen.