Der HSV-Boss sieht den HSV auf Augenhöhe mit dem VfL Wolfsburg und Schalke 04. Außerdem lobt Carl-Edgar Jarchow den neuen Sportdirektor Oliver Kreuzer, der einen „hervorragenden Eindruck“ macht.

Hamburg. HSV-Boss Carl-Edgar Jarchow sieht seinen Klub auf Augenhöhe mit Schalke 04 und dem VfL Wolfsburg. „Bayern, Dortmund und Leverkusen erwartet man vorn, danach sollten dann Schalke, Wolfsburg und wir kommen“, sagte der 58-Jährige am Rande des Trainingslagers im Zillertal, bei dem er am Montag eintraf: „Mit den beiden sehe ich uns auf Augenhöhe.“

Schalke hatte letzte Saison sieben Punkte mehr als der HSV und schied im Achtelfinale der Champions League unglücklich gegen Galatasaray Istanbul aus. Doch sieben Punkte Unterschied zwischen beiden Clubs soll es in der kommenden Spielzeit nicht geben, denn Jarchow erwartet stabilere Auftritte des HSV „mit weniger Ausschlägen nach unten“. Als Saisonziel haben die Hanseaten Platz sechs ausgegeben.

In Österreich kündigte der Vorstandsboss ebenfalls an, die Zukunft mit Trainer Thorsten Fink zu planen, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft: „Wir wollen so lange wie möglich mit Thorsten Fink arbeiten. Ich halte nur nichts davon, dass man Trainer vertraglich gleich für drei oder vier Jahre bindet.“ Gespräche mit dem 45 Jahre alten Chefcoach, der seit Oktober 2011 beim HSV arbeitet, sollen im Laufe der Hinserie aufgenommen werden. „Ich würde es begrüßen, wenn wir auf dieser Position Konstanz zeigen“, sagte Jarchow.

„Transferstopp ist Quatsch“


Bewegung sieht der Club-Boss auf dem Transfermarkt. „Es geht voran. Es wird auf beiden Seiten weitergehen, bei Ein- und Verkäufen“, sagte Jarchow. Gleichzeitig wiederholte er, dass ein Transferstopp beim HSV nie ein Thema war. „Die Geschichte war ein Riesen-Quatsch, es stimmte nichts davon. Es hat mich sehr sauer gemacht, dass so etwas publiziert wurde. Am Ende des Tages ist das immer vereinsschädigend.“ Zuletzt hatten Medien berichtet, dass der Aufsichtsrat des HSV aufgrund finanzieller Notlage einen Transferstopp verhängen wolle.

Angreifer Marcus Berg (Panathinaikos Athen) und Mittelfeldspieler Robert Tesche (Spanien) müssen vor ihrem Abschied nur noch Formalitäten erledigen, mit Borussia Dortmund will sich der Verein so schnell wie möglich über die Ablösemodalitäten von Verteidiger Lasse Sobiech verständigen.

Berg wird am heutigen Dienstag seinen Auflösungsvertrag unterschrieben. Der 26-jährige Schwede sollte den Deal eigentlich schon am Montag fix machen, verschob seine Unterschrift aber wegen der Geburt seines zweiten Kindes auf Dienstag. Berg wird als größtes Verlustgeschäft in die Geschichte des HSV eingehen. 2009 für die vereinsinterne Rekord-Ablöse von zehn Millionen Euro verpflichtet, bringt er nun keinen Cent Ablöse. Allerdings ist der HSV bei einem Weiterverkauf beteiligt und würde auch Prämien kassieren, sollten die Griechen bestimmte sportliche Ziele erreichen. Außerdem sparen die Hamburger das üppige Gehalt von zwei Millionen Euro ein.

Jarchow lobt Kreuzer


Mit der bisherigen Arbeit des neuen HSV-Sportdirektors ist Jarchow sehr zufrieden. „Ich habe einen hervorragenden Eindruck von Oliver Kreuzer, er arbeitet sehr offen und transparent. Wir tauschen uns sehr viel aus, und das tut er auch mit dem Trainer. Das Zusammenspiel zwischen Trainer und Manager ist ganz entscheidend für den Erfolg der Mannschaft“, sagte er bei „Sky Sport News HD“.

Zoua endlich da


Unterdessen ist HSV-Neuzugang Jacques Zoua endlich zur Mannschaft ins Trainingslager nach Österreich gestoßen. Die Visumsprobleme des 21-Jährigen, der vom FC Basel für eine Million Euro Ablöse verpflichtet wurde, sind behoben. Fink kündigte am Sonntag einen möglichen „Kurzeinsatz“ des Kameruners im Testspiel gegen den FC Liefering (Dienstag, 16 Uhr) an.

"Auch wenn er nur den Dienstag bei uns sein kann, empfinde ich es dennoch als wichtig, dass er kommt, damit er die Mannschaft so schnell wie möglich kennenlernen kann", so der Trainer.