Als vorletzter Bundesligist hat der HSV die Saisonvorbereitung aufgenommen. Club-Boss Jarchow fordert einen Europa-League-Platz, während Neuzugang Djourou parallel den Medizincheck absolvierte - und bestand.
Hamburg. Die Zeit der Heimlichkeiten beim HSV ist vorbei, Trainer Thorsten Fink und Sportdirektor Oliver Kreuzer starten mit einer klaren Mission in die neue Saison: Der Auftrag heißt Europacup. Nach drei Jahren ohne internationale Spiele plant der Bundesliga-Dino seine Rückkehr auf die europäische Bühne – und hofft dabei weiter auf die Verpflichtung von Ex-Bayern-Torjäger Roque Santa Cruz.
„Wir hatten schon letztes Jahr heimliche Ziele und waren drauf und dran, in die Europa League einzuziehen. Jetzt können wir offensiv damit umgehen und sagen: Wir wollen dorthin“, sagte Fink nach dem Trainingsauftakt seines Teams am Montag. Auch Vorstandsboss Carl-Edgar Jarchow und Kreuzer demonstrierten neues Selbstvertrauen und formulierten nach Platz sieben in der vergangenen Serie diesmal ganz unverhohlen das Saisonziel.
Kapitän Rafael van der Vaart nimmt die Herausforderung gerne an. „Letztes Jahr hat auch jeder davon geträumt. Jetzt dürfen wir es aussprechen. Ein Verein wie der HSV muss in Europa spielen. Alles andere ist nichts wert“, sagte der niederländische Nationalspieler, machte aber auch klar, dass er dafür noch auf die erhoffte Verstärkung im Sturmzentrum wartet.
Wunschspieler der Vereinsoberen ist weiterhin Santa Cruz (31/Manchester City). „Bis spätestens Mittwoch oder Donnerstagmorgen sollte er uns signalisieren, wie es ausschaut, denn am Ende des Tages müssen wir wissen, woran wir sind“, sagte Kreuzer.
Fink lobte Santa Cruz unterdessen als „hervorragenden Spieler. Er passt in unser System, ist schnell, technisch gut und vom Charakter top. Wir haben unser Eisen reingeschmissen. Ob das klappt, müssen wir sehen“, sagte der 45-Jährige, kündigte aber auch an für den Fall vorbereitet zu sein, dass der paraguayische Nationalspieler nicht kommen sollte.
Verteidiger Djourou besteht den Medizincheck
Bisher stehen mit Verteidiger Johan Djourou (26/FC Arsenal) und Stürmer Jacques Zoua (21/FC Basel) zwei Neuzugänge fest. Djourou, Schweizer mit ivorischen Wurzeln, bestand am Montag den Medizintest und wird für eine Saison vom FC Arsenal ausgeliehen - mit anschließender Kaufoption. Die Leihgebühr soll bei rund 750.000 Euro liegen.
Und eine Lösung zeichnet sich auch in den Verhandlungen mit Dortmunds Abwehrspieler Lasse Sobiech (22) ab. „Ich bin optimistisch, bis Ende der Woche eine Einigung zu erzielen“, sagte Kreuzer.
Bankdrücker-Trio muss noch verkauft werden
In den kommenden Tagen wird der Ex-Karlsruhe-Manager allerdings auch seine Qualitäten als Verkäufer unter Beweis stellen müssen. Bis zum Saisonstart sollte das Überangebot an teuren Ladenhütern deutlich reduziert werden. Für das Bankdrücker-Trio Marcus Berg, Robert Tesche und Gojko Kacar wurde noch immer kein Abnehmer gefunden; auch Michael Mancienne, Paul Scharner und Slobodan Rajkovic sollen möglichst verkauft werden.
Zumindest Tesche, der bei den Hamburgern wie der Schwede Berg (Kontakt zu Panathinaikos Athen) noch einen Vertrag bis 2014 besitzt, steht zurzeit mit einem ausländischen Klub in Verhandlungen. Kacars Vertrag läuft noch bis 2015.
Adler soll zum Saisonstart fit sein
Zum Auftakt seiner Mission Europacup stand Trainer Fink am Montagvormittag allerdings nur mit einem Rumpfteam auf dem Platz. Während Djourou sich noch beim Medizincheck im Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf aufhielt, stoßen elf Nationalspieler (u.a Westermann, Aogo und Jansen) erst zum Trainingslager in Österreich Ende der Woche zum Team.
Noch einige Tage länger muss Fink dagegen auf Nationaltorhüter René Adler verzichten, der sich im Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ecuador während der USA-Reise verletzt hatte. „Er wird definitiv drei Wochen ausfallen und in dieser Zeit nicht am Mannschaftstraining teilnehmen können. Der Saisonstart ist aber nicht in Gefahr“, sagte Kreuzer.