Der neue HSV-Sportchef wird sich ab nächster Woche um die Kaderplanung kümmern. Mit Trainer Fink will er ein Team zusammenstellen, dass um die Europa-League-Plätze mitspielen kann.

Hamburg. Oliver Kreuzer wird schon sehnsüchtig in Hamburg erwartet. Nach seiner Vorstellung am Dienstag düste der neue Sportdirektor des HSV wieder nach Karlsruhe, da er bis einschließlich Montag noch beim KSC unter Vertrag steht. Doch am Dienstag geht die Arbeit bei seinem neuen Arbeitgeber los. Die Kaderplanung steht an. Der HSV will sich von Spielern trennen und ist auf der Suche nach zwei Innenverteidigern und einem Stürmer. „Es gibt drei, vier Spieler, die werden zum Trainingsstart nicht mehr dabei sein. Zunächst werde ich nächste Woche mit den Spielern und ihren Beratern sprechen. Die, mit denen wir nicht mehr planen, bekommen es mitgeteilt“, erklärt Kreuzer in der „Bild“-Zeitung.

Kreuzer plant ein Team zusammenzustellen, dass in der kommenden Saison um Platz fünf bis sechs mitspielen kann. „Wir brauchen Charakter-Spieler. Gute Typen, die für den HSV alles geben. Mentalität schlägt Talent. Wenn man mehrere Charakter-Spieler hat, kann man im Kollektiv vieles bewegen“, sagt Kreuzer. Der 47-Jährige wird regelmäßig beim Training vorbeischauen und vertraut mit Trainer Thorsten Fink zusammenarbeiten. „Zwischen Trainer und Sportdirektor darf kein Blatt Papier passen. Grundsätzlich lasse ich ihm freie Hand. Die Kabine ist Trainerbereich. Bei Taktik und Aufstellung halte ich mich komplett zurück. Aber wenn ich das Gefühl habe, ich muss was zur Mannschaft sagen, dann mache ich das“, sagt der Sportchef.

Kreuzer hat viel vor mit dem HSV, plant den „schlafenden Riesen“ endlich aufzuwecken. Als Vorbilder hat der 47-Jährige keine geringeren als Uli Hoeneß und Giovanni Trapattoni ausgesucht. „Von Trapattoni war ich immer begeistert. Wie er mit Menschen umgeht, das ist große klasse. Uli Hoeneß ist mein Manager-Vorbild. Er fordert viel von seinen Spielern. Aber wenn ein Spieler alles für den Verein gibt, bekommt er auch viel zurück. Auch ich stehe immer auf der Seite der Spieler. Dafür möchte ich aber die totale Identifikation mit dem Verein sehen.“