Die Hamburger wollten ihre letzte Chance nutzen, um doch noch ins internationale Geschäft einzuziehen. Son köpfte das 0:1, Aogo und Jiracek legten nach. Volland verkürzte, doch dann machte Rudnevs alles klar.

Sinsheim. 1899 Hoffenheim steht ganz dicht vor dem ersten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga. Der Tabellenvorletzte unterlag am vorletzten Spieltag 1:4 (0:2) gegen den Hamburger SV und hat nur noch geringe Chancen auf den Klassenerhalt. Lediglich Kevin Volland (61.) traf für die Hoffenheimer, die zum Saisonfinale beim Champions-League-Finalsten Borussia Dortmund antreten müssen. Heung-Min Son (18.), Dennis Aogo (35.) Petr Jiracek (60.) und Artjoms Rudnevs (88.) waren für den HSV erfolgreich.

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Die 30.150 Zuschauer in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena, darunter Bundestrainer Joachim Löw, sahen in der Anfangsphase ein intensiv geführtes und temporeiches Spiel. Vor allem die Gastgeber, die ohne Torwart Heurelho Gomes, Daniel Williams, Eren Derdiyok sowie die gesperrten Jannik Vestergaard und Eugen Polanski auskommen mussten, ließen keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit. Auch die Hamburger, die nach der Spielzeit einen finanziellen Verlust in zweistelliger Millionenhöhe aufarbeiten müssen, versteckten sich nicht. Kapitän Rafael van der Vaart war in seinem 100. Bundesliga-Spiel die treibende Kraft in der Offensive der Gäste, bei denen Gojko Kacar, Michael Mancienne und Zhi-Gin Lam fehlten.

Nach einer Flanke von Dennis Diekmeier erzielte der von vielen Klubs umworbene Südkoreaner Son sein zwölftes Saisontor. Den Hoffenheimern, bei denen der 17 Jahre alte Innenverteidiger Niklas Süle sein Debüt feierte, fehlte in dieser Phase die Durchschlagskraft in der Offensive. Die Kraichgauer betrieben zwar einen großen Aufwand, die Abwehr der Hamburger lieferte aber solide Arbeit ab. Aufgrund der starken Defensive konnte der HSV auf Konter setzen. Bei einem dieser Gegenstöße hätte der Tscheche Jiracek nach Vorarbeit Sons eigentlich die Führung ausbauen müssen (28.). Kurz darauf machte es Aogo besser. Nach der erneuten Vorarbeit des überragenden Son musste der Mittelfeldspieler nur noch einschieben.

Trotz des zweiten Gegentors rannten die Gastgeber unter den Augen des mitleidenden Mäzens Dietmar Hopp weiter unermüdlich an. Den Anschlusstreffer verhinderte Marcell Jansen, der einen Kopfball von Kevin Volland noch rechtzeitig vor der Torlinie klärte (43.). Nach dem Seitenwechsel ließen die Hoffenheimer in ihren Bemühungen nicht nach. An der Schwäche im Abschluss änderte sich zunächst aber nichts, Trainer Markus Gisdol war an der Seitenlinie mehrfach der Verzweiflung nahe.

Auch nach knapp einer Stunde hielt das Hamburger Bollwerk den Angriffen der Kraichgauer stand. Zu allem Überfluss für die Gastgeber erhöhte Jiracek sogar die Führung der Hamburger. Im direkten Gegenzug überwand Volland dann doch die Hamburger Defensive. Beste Spieler aufseiten der Hamburger waren Son und Abwehrchef Heiko Westermann. Bei den Hoffenheimern konnten Roberto Firmino und Sejad Salihovic überzeugen.

Die Statistik

Hoffenheim: 30 Casteels - 2 Beck, 12 Abraham, 45 Süle (ab 82. Ludwig), 4 Thesker - 17 Weis (ab 46. Johnson), 6 Rudy (ab 82. de Camargo) - 31 Volland, 22 Firmino, 23 Salihovic, - 9 Schipplock. - Trainer: Gisdol

Hamburg: 15 Adler - 2 Diekmeier, 4 Westermann, 24 Rajkovic, 7 Jansen - 8 Rincon, 14 Badelj - 19 Jiracek (ab 90. Beister), 23 van der Vaart, 6 Aogo (ab 65. Skjelbred) - 40 Son (ab 77. Rudnevs). - Trainer: Fink

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Zuschauer: 30.150 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Son (18.), 0:2 Aogo (35.), 0:3 Jiracek (60.), 1:3 Volland (61.), 1:4 Rudnevs (88.)