Vorstandschef Jarchow hatte bereits ein Loch in zweistelliger Millionenhöhe angekündigt. Laut „NDR 90,3“ ist dies so hoch wie nie zuvor.
Hamburg. Die finanzielle Schieflage des HSV ist offenbar noch bedrohlicher als bislang erwartet. Laut Informationen des Radiosenders „NDR 90,3“ befürchten die Hamburger einen Bilanzverlust von 24 Millionen Euro für die laufende Saison.
Der Vorstandsvorsitzende Carl-Edgar Jarchow hatte im März im Abendblatt-Interview bereits ein zweistelliges Minus angekündigt. „Wir haben weniger Einnahmen als erhofft im Hospitality-Bereich, zudem zeichnet sich durch die Tabellenplatzierung ab, dass die TV-Gelder unter Plan liegen werden. Dennoch war der Kraftakt mit van der Vaart und Jiracek richtig, sonst hätte uns wieder ein Abstiegskampf gedroht. Aber natürlich ist der Kader noch zu groß und zu teuer. Wobei wir auch weiter die Last früherer Einkäufe schultern müssen“, hatte Jarchow erklärt.
Schon in den vergangenen beiden Jahren hatte der Club jeweils einen kräftigen Verlust verzeichnet. In der Saison 2010/11 lag der Verlust bei 4,9 Millionen Euro, in der Spielzeit 2011/12 bei 6,6 Millionen Euro. Das Rekordminus datiert aus der Saison 2002/03: Damals wies die Bilanz ein Defizit von 14,3 Millionen Euro aus.
Einnahmen könnte ein Verkauf von Torjäger Heung Min Son in die Kassen spülen. Hatte Sportchef Frank Arnesen in den vergangenen Wochen noch erklärt, Son nicht verkaufen zu wollen, sagte er zuletzt: „Wenn Son nicht verlängert, wird er verkauft.“ Im Gespräch ist eine Ablösesumme von rund 15 Millionen Euro. Champions-League-Finalist Borussia Dortmund und die englischen Premier-League-Clubs FC Liverpool und Tottenham Hotspur sollen Interesse haben.