Der HSV-Coach muss im Kampf um das internationale Geschäft am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg nur auf Torwart Adler verzichten. Fink erwartet von seinem Team den gleichen Einsatz wie Real gegen den BVB.

Hamburg. Der HSV kämpft noch um das internationale Geschäft, müsste aber laut Thorsten Fink schon in dieser Saison im Finale der Champions League stehen. „Wir sind eine der wenigen Mannschaften, die Dortmund zweimal geschlagen haben, eigentlich müssten wir im Endspiel stehen“, sagte der HSV-Trainer mit einem Schmunzeln.

Die Freude über das deutsch-deutsche Champions-League-Finale am 25. Mai im Londoner Wembley-Stadion zwischen Borussia Dortmund und Bayern München ist bei Fink groß. Noch größer ist allerdings der Wunsch mit dem HSV in der kommenden Saison selbst international zu spielen.

Dafür hat Fink seine Spieler bei der Ehre gepackt und aufgefordert im „Endspurt“ um die Europa League wie Real Madrid zu spielen. „Real hat gegen Dortmund gekratzt, gebissen. Sie wollten unbedingt gewinnen“, sagte Fink vor der Partie gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag (17.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de). Diesen Einsatz habe er bei seinem Team bei der 1:4-Niederlage zuletzt gegen Schalke 04 vermisst: „Ich verlange vollen Einsatz. Sollte es dann nicht für einen Sieg reichen, können wir trotzdem mit erhobenen Haupt das Stadion verlassen.“

Das internationale Geschäft ist für den HSV nah und doch so fern. Den Rothosen fehlt es in dieser Saison wiedermal an der nötigen Konstanz, um sich auf den Europa-League-Plätzen festzusetzen. „Der Hunger auf das internationale Geschäft ist groß. Für fünf Minuten waren wir ja auf Platz vier (nach der 1:0-Führung auf Schalke) und konnten schon mal testen wie sich das anfühlt“, sagte Marcell Jansen und ergänzte: „Die Saison ist verrückt, man kann mit nichts rechnen. Uns fehlte einfach oft die Cleverness. Gegen Wolfsburg steht nun wieder ein Finalspiel an, ein Charakterspiel.“

Fink muss nur auf Adler verzichten

Der HSV könnte sich mit einem Sieg gegen die „Wölfe“ auf Platz fünf verbessern. „Wir sind noch voll dabei im Rennen um die Europa-League-Plätze“, sagte Fink, der gegen Wolfsburg personell aus dem Vollen schöpfen kann. Nur Jaroslav Drobny wird den gelbgesperrten Nationaltorwart René Adler ersetzen.

Dennis Aogo (Sprunggelenk), Marcell Jansen (Rücken) und Milan Badelj (Adduktoren) pausierten am Donnerstag zwar noch, sollen aber am Freitag wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen. „Ich gehe davon aus, dass alle morgen dabei sind und auch gegen Wolfsburg spielen können“, sagte der Trainer, der preisgab, mit den beiden Stürmern Heung-Min Son und Artjoms Rudnevs beginnen zu wollen. Ob Fink mit einer Doppelspitze spielt oder Son auf den linken Flügel ausweicht, wollte der 45-Jährige noch nicht verraten. In die Abwehr kehrt Dennis Diekmeier nach seiner Gelbsperre auf die rechte Seite zurück.

Ivo Ilicevic steht nach wochenlanger Verletzungspause vor einem Kurzeinsatz. „Er ist schnell, flink und sucht oft die 1:1-Situation. Spieler wie ihn haben wir sonst nicht“, betonte Fink. Auch Maximilian Beister hat nach fünfwöchiger Rotsperre Hoffnung auf einen Teileinsatz, kämpft aber noch um den Anschluss nach einer Magen-Darm-Grippe. „Er hat in den vergangenen Tagen Antibiotika nehmen müssen. Wir werden sehen, ob die Kraft reicht“, meinte Fink.