„Wenn man aber ganz oben mitspielen will, fehlen Dinge. Man muss schauen, was man verändern kann“, sagte der HSV-Trainer. Club dieses Jahr mit einem Minus im zweistelligen Millionenbereich.

Hamburg. Thorsten Fink fordert trotz der angespannten Finanzsituation beim HSV Verstärkungen für die kommende Saison. „Es ist nicht so, dass die Mannschaft keine Qualität hat. Wenn man aber ganz oben mitspielen will, fehlen Dinge. Man muss schauen, was man verändern kann“, sagte der HSV-Trainer der „Bild-Zeitung“.

Einen radikalen Umbruch strebt Fink, der, wie er erneut betonte, seine Profis bis Saisonende „genau beobachten“ will, allerdings nicht an: „Wir wollen den Kern so behalten. Aber wir müssen unseren Kader verstärken. Wir brauchen noch ein paar Säulen.“

Allerdings scheint fraglich, ob der Club den Trainer-Forderungen nachkommen kann. Denn es gilt als sicher, dass der HSV das laufende Geschäftsjahr mit einem Minus im zweistelligen Millionenbereich beenden wird. Vor allem, da der Traditionsverein nach einem Fehlstart im vergangenen August bereits gut 20 Millionen Euro in die Nachkäufe Rafael van der Vaart, Milan Badelj und Petr Jiracek investiert hat. „Ich will jetzt auch nicht 1000 Neue fordern. Wir müssen nur kleine Details ändern“, bekräftige der Coach seine Aussagen nach dem Training am Dienstag.

Fink will sich in der Schlussphase der Saison genau ansehen, mit wem die Hamburger in die neue Saison gehen können und wer das Zeug dafür nicht hat. „Ich werde mir anschauen, wer mit dem Druck umgehen kann. Es ist aber auch positiver Druck“, sagte der Coach.

Um die Kasse aufzubessern, käme den Hanseaten das Erreichen eines Europacup-Platzes nun gerade recht. „Unser Ziel ist es, noch alle neun möglichen Punkte zu holen. Wenn wir das schaffen, sind wir hundertprozentig international dabei“, sagte Fink der „Hamburger Morgenpost“. Der HSV spielt an den verbleibenden Spieltagen noch gegen Wolfsburg, in Hoffenheim und gegen Leverkusen. Derzeit hat der Tabellenachte, der am Sonntag 1:4 beim FC Schalke 04 unterlag, einen Punkt Rückstand auf den Tabellensechsten SC Freiburg.

„Wir haben die Qualität uns für die Europa League zu qualifizieren. Für ganz oben hat es nicht gereicht, das hat man gegen Schalke gesehen“, sagte Fink am Dienstag und ergänzte: „Wir wollen in den letzten drei Spielen zeigen, dass wir Anwärter auf die Europa League sind.

Gegen den VfL Wolfsburg (Sonntag, 17.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) könnte es zu Änderungen in der Startelf kommen. HSV-Toptorjäger Artjoms Rudnevs (elf Saisontreffer) saß zuletzt nur auf der Bank. Gegen die Niedersachsen könnte der Lette wieder in die Mannschaft rücken. „Rudnevs erhält am Wochenende wahrscheinlich seine Chance“, machte Fink seinem Stürmer Hoffnungen auf einen Startelf-Einsatz.