Abendblatt-Reporter Kai Schiller schildert jeden Tag seine Eindrücke aus dem HSV-Trainingslager in Abu Dhabi - auch abseits des Fußballs.

Hallo Hamburg,

etwas irritiert wirkte der Concierge im Fairmont Bab al Bahr schon, als wir ihn gestern Abend fragten, ob er uns empfehlen könnte, wo man nett und vielleicht auch günstig zu Abend essen gehen könnte. Schier unglaublich fand er die Idee, in Abu Dhabi arabisch essen zu gehen. Arabisch! In Abu Dhabi!! Nach längeren Verhandlungen, in denen er mal das eine Luxushotel und mal den anderen Gourmettempel vorgeschlagen hat, schien er den Braten endlich gerochen zu haben. Diese Gäste wollten nicht nett, sondern vor allem endlich mal günstig essen gehen. Das Libanes Flower war schließlich sein Tipp, da wäre es billig, sagte er. Billig und auch nett? Billig! Und nur zehn Minuten vom HSV-Hotel entfernt.

Der Geheimtipp des Concierges war tatsächlich ziemlich geheim. Denn der Taxifahrer brauchte nach den zehn Minuten in die Innenstadt noch mal 20 weitere Minuten, um tatsächlich das Libanes Flower zu finden. Und das Restaurant stellte sich bei genauerer Betrachtung auch nicht als Restaurant, sondern als Straßengrill dar. Kurze Beratung vor Ort, dann entschieden wir uns schließlich in einen anderen Laden in der gleichen Straße zu gehen, in dem man zumindest sitzen konnte. Die Karte versprach allerhand Leckereien zu erschwinglichen Preisen – hatte nur ein entscheidenden Nachteil. „Hier gibt’s ja gar kein Bier“, sagte ein Kollege etwas enttäuscht. Kein Bier! In Abu Dhabi!! Sachen gibt’s...

Der nächste Brief folgt morgen aus dem Morgenland,

liebe Grüße,

Kai Schiller.