Artjoms Rudnevs erzielte einen Doppelpack beim 2:0-Heimsieg gegen Hoffenheim. Noch am Abend flogen die Hamburger nach Porto Alegre.

Der HSV gewinnt zum Auftakt des 16. Spieltags 2:0 (1:0) gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Die Hamburger feiern den dritten Heimsieg in Serie und kletterte zumindest vorübergehend mit 24 Zählern auf einen Europacup-Platz. Nach dem leblosen Auftritt und der fünften Niederlage in Folge bleibt Hoffenheim, das sich am Montag von Trainer Markus Babbel getrennt hatte, mit 12 Punkten auf dem Relegationsplatz - und damit weit hinter den eigenen Erwartungen zurück.

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Mann des Tages beim HSV war Artjoms Rudnevs: Der Lette erzielte vor 48.121 Zuschauern beide Tore. In der 27. Spielminute brachte er die Hanseaten mit einem Kopfball in Führung, in der 74. Minute legte Rudnevs mit einem Rechtsschuss das 2:0 nach. Beim ersten Treffer hatte Hoffenheims Schlussmann Koen Casteels eine unglückliche Figur abgegeben, er stand zu weit vor dem Tor.

„Wir haben auch ein paar Probleme gehabt, aber es war sicher kein schlechtes Spiel von uns“, sagte HSV-Coach Thorsten Fink. Die schwache Leistung der Gäste analysierte er schmunzelnd mit den Worten: „Man spielt immer nur so gut, wie der Gegner es zulässt.“ Rudnevs sei „schnell, willig und er steht dort, wo ein Torjäger stehen muss.“

Passiv, zweikampfschwach, harmlos: Hoffenheim knüpfte in Hamburg nahtlos an die schwachen Vorstellungen der Vorwochen an. Die Kraichgauer, bei denen Kramer vier neue Spieler in die Startformation beordert hatte, ließen den zuletzt starken Hanseaten lange viel zu viel Raum im Mittelfeld. Dabei hatte der Interimscoach in der Vorbereitung auf das Spiel gerade die Abwehrarbeit in den Fokus gerückt und drei defensive Mittelfeldspieler vor die Viererkette gestellt.

Doch Sejad Salihovic, Daniel Williams und Sebastian Rudy kamen kaum in die Zweikämpfe und konnten so auch nur selten Offensivaktionen der TSG initieren. Eren Derdiyok, einzige Spitze der Gäste, trat so zunächst kaum in Erscheinung.

Dabei präsentierte sich auch der HSV nicht als übermächtiger Gegner. Bei Temperaturen unter Null konnte Rafael van der Vaarts Ersatz Tolgay Arslan dem Spiel erst nach einer Anlaufphase Impulse geben, auch Milan Badelj war im defensiven Mittelfeld nicht so präsent wie zuletzt.

Nach dem Treffer von Rudnevs wachten beide Teams jedoch auf und kamen der Gefahrenzone nun häufiger näher. Erst prüfte Hoffenheims Firmino Rene Adler im Hamburger Tor, der Nationalkeeper reagierte gewohnt souverän (28.). Dann setzte Heung-Min Son einen Distanzschuss auf der Gegenseite zu hoch an. Arslan traf mit einem sehenswerten Drehschuss die Latte (37.).

Auch im zweiten Durchgang veränderte sich das Spiel nicht grundlegend. Die Hamburger agierten weiter aus einer grundsoliden Defensive und versuchten immer wieder, Nadelstiche zu setzen. Hoffenheim wirkte weiterhin verunsichert und nutzte Unkonzentriertheiten der Gastgeber nicht konsequent aus. So brauchten die Hanseaten kaum mehr zu machen als die Führung zu verwalten.

Bestnoten verdienten sich beim HSV Rudnevs und der sichere Innenverteidiger Heiko Westermann. Bei Hoffenheim konnte kein Akteur überzeugen.

Statistik

HSV: Adler - Diekmeier, Mancienne, Westermann, Lam (79. Bruma) - Badelj - Skjelbred (85. Sala), Aogo - Arslan - Son, Rudnevs (90. Berg). - Trainer: Fink

Hoffenheim: Casteels - Beck, Delpierre, Compper, Johnson - Rudy - Williams (66. Schröck), Salihovic - Volland (71. Schipplock), Firmino (86. Grifo), Derdiyok. - Trainer: Kramer

Schiedsrichter: Michael Weiner (Ottenstein)

Tore: 1:0 Rudnevs (27.), 2:0 Rudnevs (74.)

Zuschauer: 48.121

Gelbe Karten: Diekmeier (3) - Volland (2)

Ballbesitz: 63:37 Prozent