Der 22-jährige Stürmer war nach 53 Minuten mit Verdacht auf eine Zerrung gegen Wolfsburg ausgewechselt worden.

Hamburg. Als Carsten Kühn gestern Mittag am Berliner Flughafen landete, hatte der Spielerberater noch beste Laune. Mit Maxi Beister habe er zwar nach seiner Landung noch nicht gesprochen, sagte Kühn, aber er sei sich sicher, dass dessen Verletzung am Oberschenkel nichts Schlimmes sei. Zwei Stunden später wurde der Agent von seinem Klienten persönlich am Telefon dann doch eines Besseren belehrt. „Es ist leider doch ein Muskelfaserriss, das tut mir sehr leid für Maxi“, sagte Kühn, der Beister aus der Distanz immerhin erfolgreich Mut zusprechen konnte.

„Ich bin schon sehr enttäuscht, dass mir so etwas gerade jetzt passiert. Aber zum Glück ist es nur ein kleiner Muskelfaserriss“, sagte der formstarke HSV-Stürmer, der bereits mit Faserriss am Vorabend sein zweites Tor innerhalb von fünf Tagen geschossen hatte. Schon nach fünf Minuten habe er ein leichtes Ziehen im linken Oberschenkel gespürt, berichtete Beister, der beim 1:1 in Wolfsburg aber trotzdem bis zu seiner Auswechslung in der 53. Minute auf die Zähne biss. Die unerfreuliche Gewissheit über seine Verletzung erhielt dann am Morgen danach, als er zwei Stunden lang im UKE untersucht wurde. „Für mich ist es doppelt ärgerlich. Gerade nach meinem Treffer gegen Schalke hatte ich sehr viel mehr Selbstvertrauen“, sagte der U21-Nationalspieler, der nun hofft, zumindest beim Hinrundenabschluss in Leverkusen dabei zu sein.

Ähnliche Hoffnungen hat auch Beisters Berater Kühn, der sich noch am Vorabend über das Formhoch seines Mandanten gefreut hatte. „Ich muss ganz ehrlich sagen, dass wir uns seinen Start beim HSV ein bisschen anders vorgestellt haben. Aber Maxi ist glücklicherweise ein Spieler, der einen sehr klaren Kopf hat. Er ist geduldig geblieben, war sich immer sicher, dass er sich früher oder später durchsetzen wird.“

Die gleiche Gewissheit hatte auch Trainer Thorsten Fink, der in den ersten Saisonwochen auf Nachfrage immer wieder betonen musste, dass er den talentierten Offensivallrounder langsam an die Bundesliga heranführen wolle. „In dieser Form ist Maxi für uns sehr wichtig“, sagte Fink unmittelbar nach dem Spiel in Wolfsburg, als er noch nicht wusste, dass Beister am Freitag gegen Hoffenheim (20.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) ausfallen wird „er ist saugefährlich vor dem Tor, das System mit zwei Stürmern scheint ihm zu liegen.“

Die Rolle der hängenden Spitze neben Angreifer Artjoms Rudnevs wird am Freitag nun der genesene Heung-Min Son einnehmen, der bereits am Sonntag für Beister eingewechselt wurde. Denn obwohl der frühere Düsseldorfer selbst noch eine geringe Hoffnung auf eine nicht ausgeschlossene Blitzheilung hat, dürfte Fink so kurz vor der Winterpause wohl kaum ein Risiko eingehen. Glück im Unglück für Beister: Der anstrengende Brasilientrip direkt im Anschluss an das Spiel gegen Hoffenheim braucht er in keinem Fall mitzumachen.