Gerade mal 249 Mitglieder hatten pünktlich um 19 Uhr den Weg ins CCH gefunden, um an diesem Abend über 13 Satzungsanträge abzustimmen.
Hamburg. Nur kurz nachdem Alexander Otto die mittlerweile dritte HSV-Mitgliederversammlung des Jahres mit zehnminütiger Verspätung gestern Abend eröffnet hatte, musste der Aufsichtsratschef eine kleine Enttäuschung vermelden: Gerade mal 249 Mitglieder hatten pünktlich um 19 Uhr den Weg ins CCH gefunden, um über 13 Satzungsanträge (von denen sieben angenommen wurden) abzustimmen und sich anschließend über aktuelle Vereinsthemen auszutauschen.
Diejenigen, die bis zum Ende des Abends aushielten, sollten immerhin zu später Stunde für ihr Kommen belohnt werden. So gab der anwesende Vorstand – lediglich Sportchef Frank Arnesen ließ sich entschuldigen – nach einer ganzen Reihe von interessanten und weniger interessanten Wortduellen bekannt, dass die gerade erst aufgelegte Vereinsanleihe für das Nachwuchsprojekt HSV-Campus bereits im Wert von 10,5 Millionen Euro gezeichnet wurde. Somit sind 16 Tage nach Zeichnungsbeginn nur noch Restanleihen im Wert von noch gerade einmal zwei Millionen Euro übrig. Das gesamte Projekt darf aber schon jetzt als großer Erfolg gewertet werden.
Weniger erfolgreich war in den Augen vieler Mitglieder dagegen die gerade erst vor wenigen Wochen beschlossene neue Zusammenarbeit mit dem Online-Ticketanbieter Viagogo, über die es am späten Abend die emotionalsten Wortbeiträge gab. Vorstand Joachim Hilke, der sich heftige Proteste gefallen lassen musste, musste versprechen, erneut in den Dialog mit Viagogo zu gehen. Hilke: "Unser Arbeitsprozess ist ja noch nicht abgeschlossen."
Dennoch, wirklich brisant dürfte erst wieder die nächste Mitgliederversammlung werden, auf der am 13. Januar vier neue Aufsichtsräte gewählt werden.