Im vierten Spiel gab es für den HSV endlich den ersten Sieg. Das Team gewann ausgerechnet gegen den amtierenden Meister aus Dortmund.

Hamburg . Angeführt vom umjubelten Rückkehrer Rafael van der Vaart hat der Hamburger SV den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga gefeiert und zugleich die Erfolgsserie der Dortmunder beendet. Zweimal Son Heung-Min (2., 59. Minute) sowie Ivo Ilicevic (56.) erzielten am Samstag die Hamburger Treffer zum 3:2 (1:0). Ivan Perisic (46., 60.) war zweimal für den BVB erfolgreich. Nach drei Niederlagen ist dem HSV damit ausgerechnet gegen dem Meister und Pokalsieger der ersehnte Sieg gelungen. 57.000 Zuschauer in der heimischen Arena feierten ihre Mannschaft und vor allem 13-Millionen-Mann van der Vaart, der zwei Torvorlagen gab, überschwänglich.

Das Spiel im Liveticker

Damit ist die Serie der Dortmunder gerissen, die zuvor 31 Spiele nicht verloren hatten. Eigentlich wollte der BVB den Bundesliga- Rekord des HSV brechen, der in den Jahren 1982 und 1983 in 36 Spielen ohne Niederlage geblieben war. Die Hamburger verließen mit dem ersten Punktedreier den vorletzten Tabellenplatz und scheinen rechtzeitig vor ihrer 125-Jahr-Feier am nächsten Wochenende dem Abwärtssog entkommen zu sein.

Die Dortmunder waren noch gar nicht richtig auf dem Platz, da lagen sie schon mit 0:1 hinten. Rafael van der Vaart sprintete auf dem linken Flügel davon, flankte gefühlvoll in den Strafraum, wo Son aus Nahdistanz nach 101 Sekunden einköpfte. Die Zuschauer waren aus dem Häuschen: Erstmals in dieser Saison war der HSV in Führung gegangen.

Die Dortmunder hatten rund 20 Minuten gebraucht, um sich von dem Schock zu erholen. Die zuletzt gescholtene Abwehr der Hamburger war diesmal erstaunlich geordnet und ließ den Gästen kaum Freiheiten vor dem und im 16-Meter-Raum. Der Führungstreffer verlieh den Rothosen sichtlich Selbstbewusstsein. Die Gastgeber gingen kompromissloser und mit vereinten Kräften zu Werke; selbst van der Vaart half hinten aus.

Noch schneller als der HSV zu Spielbeginn war Borussia mit Anpfiff zur zweiten Hälfte. Nach 30 Sekunden flankte Lukasz Piszczek im hohen Bogen über den überraschten Torwart René Adler hinweg ins Tor. Danach begann eine turbulente Phase. Innerhalb von vier Minuten fielen drei Tore. Erst jagte Ilicevic die Kugel aus spitzem Winkel an Roman Weidenfeller in den BVB-Kasten, drei Minuten später erhöhte Son mit einem strammen Linksschuss auf 3:1. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Perisic die Gäste aus Nahdistanz auf 2:3 herangebracht hatte.

Danach warf der BVB alles nach vorn. Trainer Jürgen Klopp schickte in Jakub Blaszczykowski und Julian Schieber zwei weitere offensive Spieler aufs Feld. Fortan belagerten die Schwarz-Gelben das Tor der Hamburger und erspielten sich Chance um Chance. Der eingewechselte Maximilian Beister musste den Ball nach einem Kopfball von Neven Subotic gar von der Linie schlagen (71.). Beim Dortmunder Anrennen zeichnete sich HSV-Schlussmann Adler mehrfach als sicherer Rückhalt aus und hielt den Sieg fest.

Die Statistik:

Hamburger SV: R. Adler – Diekmeier, Mancienne, H. Westermann, M. Jansen – Badelj, T. Arslan – Son, van der Vaart (87. Sala), Ilicevic (69. Beister) – Rudnevs (76. M. Berg)

Borussia Dortmund: Weidenfeller – Piszczek, Subotic, M. Hummels, Schmelzer – Leitner, Kehl (63. Blaszczykowski) – Perisic, Götze, M. Reus (63. Schieber) – Lewandowski

Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach) – Zuschauer: 57.000

Tore: 1:0 Son (2.), 1:1 Perisic (46.), 2:1 Ilicevic (55.), 3:1 Son (59.), 3:2 Perisic (60.)

Gelbe Karten: Badelj, van der Vaart – Schmelzer