Der Bundesligist hat die Fan-Anleihe zum 125-jährigen Vereinsjubiläum vorgestellt. Der HSV erhofft sich Einnahmen von bis zu 12,5 Millionen Euro.

Hamburg. Fußball-Bundesligist Hamburger SV will den Bau seines neuen Nachwuchsleistungszentrums „HSV-Campus“ auch bei geringem Interesse an der Jubiläumsanleihe vorantreiben. „Wir würden bei dem Projekt dann nur die ersten Schritte gehen“, sagte Hamburgs Klubchef Carl Jarchow am Dienstag: „Wir gehen aber nicht davon aus, dass dies nötig ist.“

Der „HSV-Campus“ in unmittelbarer Nähe des Stadions soll durch die Anleihe in Höhe von 12,5 Millionen Euro, die der Verein anlässlich seines 125-jährigen Jubiläums am 29. September ausgibt, finanziert werden. „So wollen wir die Nachwuchsarbeit des HSV weiter optimieren“, sagte Jarchow. Bis Jahresende können über das Internetportal www.hsv-anleihe.de Zertifikate für sieben Jahre mit einer Verzinsung von sieben Prozent erworben werden.

Das normale Papier kostet 500 Euro. Zudem gibt es gerahmte Anleihen in symbolischer Höhe: 125 Euro (Jubiläumszahl), 404 für die Anzahl der von Seeler für den Hamburger SV in Pflichtspielen geschossenen Tore und 1887 stellvertretend für das Gründungsjahr.

Vorstandsboss Jarchow nutzte am Dienstag auch die Chance, um Trainer Thorsten Fink offiziell den Rücken zu stärken. „Wir sind vom Trainer überzeugt, da gibt es auch intern keine Diskussion“, sagte der Hamburger FDP-Politiker nach der Präsentation einer Fan-Anleihe.

Auch nach drei Niederlagen zum Auftakt der Bundesliga-Saison gebe es „kein Zeitfenster“ für eine Trainerdiskussion, betonte Jarchow. Fink war erst im vergangenen Oktober als Nachfolger von Michael Oenning vom FC Basel geholt worden.

Vereinsidol Uwe Seeler übte unterdessen starke Kritik an Sportdirektor Frank Arnesen. „Die Leute, die er mitgebracht hat, sind nicht ausreichend für den HSV. Man hat auch zu spät geschaltet – das hat den HSV viel Geld gekostet. Für meine Begriffe hat er die Bundesliga völlig unterschätzt“, sagte Seeler über den vom FC Chelsea in der Vorsaison gekommenen Dänen dem Fernsehsender Sport1.

Besonders die Abwehr, die beim 2:3 am Sonntag in Frankfurt erneut große Schwächen offenbarte, macht Seeler Sorgen: „Wir haben besondere Probleme in der Hintermannschaft, da muss dringend etwas passieren. Da ist 'Holland in Not' – da muss noch einiges getan werden.“