Der ehemalige HSV-Keeper übernimmt das Training der Regionalligamannschaft. Der Panikrocker Udo Lindenberg malt und versteigert sein Werk.
Hamburg. Dass Frank Rost durchaus Interesse am Frauenfußball hat, bewies der ehemalige Torhüter des HSV schon zu Zeiten, in denen er noch aktiv das Tor hütete. Als er das Präsidium einmal öffentlich stark kritisiert hatte und daraufhin eine Geldstrafe zahlen musste, bestand er darauf, dass das Geld der Jugendabteilung der Fußballfrauen des HSV zur Verfügung gestellt wurde. Zusätzlich gab er den Torhüterinnen eine freiwillige Trainingseinheit. Seit gestern ist klar: In Zukunft wird Frank Rost häufiger zusammen mit den Fußballfrauen des HSV auf dem Platz stehen - und nicht nur mit den Torhüterinnen. Rost übernimmt ab sofort den Trainerposten des Regionalliga-Teams und wird seine Erfahrung aus 426 Bundesligaspielen an die Frauen weitergeben. Das Engagement des Keepers ist ehrenamtlich.
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Schon bevor der Verein im Mai dieses Jahres beschlossen hatte, die Bewerbung zur Frauenbundesliga sowie zur Zweiten Liga zurückzuziehen, da der Vorstand das notwendige Budget für eine konkurrenzfähige Mannschaft in der höchsten Liga nicht garantieren konnte, hatte Rost sein Engagement angeboten. Dem Vernehmen nach wollte der 39-Jährige das Management übernehmen, Sponsoren akquirieren und die Kosten gen null senken, um weiterhin Bundesligafußball auch für die Frauen zu ermöglichen. Das Angebot wurde abgelehnt und das Team, das bisher von Mac Agyei-Mensah betreut wurde, muss nun in der Regionalliga antreten. Am vergangenen Sonntag waren die Frauen mit einem 1:0-Erfolg über die TSG Burg Gretesch in die Saison gestartet.
Rost wird ab sofort nicht nur das Training leiten, sondern auch - wie zuvor angeboten - versuchen, Sponsoren aufzutreiben und die Frauen in allen Bereichen zu unterstützen. Die jungen Mädels seien mit Herz und Seele dabei, sagte Rost gestern auf dem "Women and Friends"-Abend im Delta-Bistro. Er helfe gerne dabei, dass es nach vorne geht.
Auch Panikrocker Udo Lindenberg hat Gefallen gefunden an der Frauen- und Mädchenfußballabteilung des HSV. Um die Regionalligamannschaft und die B-Juniorinnen, die seit dieser Saison in der Bundesliga spielen, zu unterstützen, malte der Musiker ein spezielles HSV-Frauen-Likörell, das gestern auf der Veranstaltung im Delta-Bistro versteigert wurde. "Ich bin ja eher ein Feminist und kein Macho-Vogel", sagte Lindenberg. "Frauen-Power ist superwichtig, müssen wir pushen!" 2000 Euro war das Gemälde einem Fan wert, der allerdings anonym bleiben wollte. Spontan bemalte und unterzeichnete Lindenberg noch einen rosa Ball, den er für sein Engagement geschenkt bekommen hatte. Für 300 Euro ersteigerte der Inhaber des Hotels Frederikspark in Norderstedt den Ball. Auch dieses Geld kommt der Frauen- und Mädchenfußballabteilung des HSV zugute.